Konjunktur

US-Inflation heizt Rezessionsängste an

Die weiter anziehende Inflation ist neue Nahrung für Sorgen vor einer Rezession der US-Wirtschaft. Der Internationale Währungsfonds hat seine Wachstumsprognosen bereits ein weiteres Mal nach unten geschraubt.

US-Inflation heizt Rezessionsängste an

det Washington

Die US-Wirtschaft muss neben der steigenden Inflation nun auch mit einer wachsenden Rezessionsgefahr fertigwerden. In seinem neuen Artikel-IV-Länderbericht zu den USA schreibt der Internationale Währungsfonds (IWF), dass „die Vermeidung einer Rezession eine immer größere Herausforderung darstellt“. Dazu trage insbesondere der zuletzt schwächere Konsum bei, der in den USA mehr als zwei Drittel des Bruttoinlandsprodukts (BIP) ausmacht.

Folglich senkte der Währungsfonds die Wachstumsprognose für das laufende Jahr ein weiteres Mal, und zwar von 2,9 auf 2,3 %. 2023 werde die Wirtschaftsleistung dann um 1,0 anstelle der zuvor prognostizierten 1,7% zulegen, heißt es. Gleichzeitig stellt der „breit angelegte Anstieg der Inflation ein Systemrisiko sowohl für die US-Konjunktur als auch die Weltwirtschaft dar“, schreibt der Fonds. Der IWF begrüßte die von der Notenbank beschlossene Zinserhöhung im Juni und die Transparenz, mit der die Währungshüter den weiteren geldpolitischen Kurs kommuniziert haben. Wichtig sei es nun, „die Inflation zügig einzudämmen“, gleichzeitig aber sicherzustellen, dass die Wirtschaft nicht in eine Rezession abrutscht. Mit einer sorgfältig kalibrierten Politik könne eine Rezession noch verhindert werden, ist der IWF überzeugt.

Unterdessen hat sich der Preisauftrieb in den USA im Juni weiter verstärkt. Wie das Bureau of Labor Statistics (BLS) des Arbeitsministeriums meldete, verteuerten sich Konsumgüter am Consumer Price Index (CPI) gemessen um 1,3% zum Vormonat und im Vorjahresvergleich um 9,1%. Das ist die höchste Rate seit November 1981. Ökonomen hatten ein Plus von 8,8% erwartet. Getrieben wurde die Teuerung von Energieprodukten, insbesondere Benzin, von Lebensmitteln, Flugpreisen und Neuwagen. Zwar ist der PCE-Index des Handelsministeriums der bevorzugte Inflationsindikator der Fed. Gleichwohl glauben Analysten, dass der kräftige Anstieg des Verbraucherpreisindex dazu beitragen könnte, dass die Fed Ende Juli ein weiteres Mal den Leitzins um 75 Basispunkte hochschraubt.

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