iPhone-Konzern

Apple geht offensiv ins Weihnachtsgeschäft

Trotz Konsumschwäche in China sieht Apple Anlass zu Optimismus im Weihnachtsgeschäft. Hoffnung machen die erwartete Erholung des Smartphone-Marktes und der jüngste Modellwechsel beim iPhone.

Apple geht offensiv ins Weihnachtsgeschäft

Apple geht trotz Konsumflaute offensiv ins Weihnachtsgeschäft

Erholung im Smartphone-Markt dürfte Umsatz treiben – Service-Sparte glänzt erneut

hei/Reuters

Trotz Konsumflaute in China hat Apple mit dem neuen iPhone 15 insgesamt einen guten Start erwischt. Im Vergleich zum Vorjahr erhöhte sich der Umsatz mit Smartphones im Quartal per Ende September um 2,8% auf 43,8 Mrd. Dollar – mehr als in jedem Sommersemester zuvor. Darin eingerechnet sind bereits die ersten Verkäufe der im September erschienenen iPhone-15-Modellreihe.

Damit könnten Anleger aus Expertensicht "aufatmen", urteilt Tom Forte vom Research-Haus D.A. Davidson. Allerdings seien die Markterwartungen nur leicht übertroffen worden, dies habe die häufig durch starke Outperformance verwöhnten Investoren kurzfristig verstimmt. Aus diesem Grund gaben Apple-Aktien im nachbörslichen US-Geschäft am Donnerstag zunächst um 3,6% nach, drehten aber am Freitag im frühen Handel deutlich ins Plus.

CEO Tim Cook betonte, man habe "das stärkste Produkt-Lineup aller Zeiten" für ein Weihnachtsquartal. So habe man erstmals klimaneutrale Produkte im Angebot, was von Verbraucherschützern allerdings angezweifelt wird.

Bei der Aktionärsvergütung war Apple erneut großzügig. Laut CFO Luca Maestri wurden im Quartal fast 25 Mrd. Dollar in Form von Dividenden und Aktienrückkäufen ausgeschüttet. Für das laufende Quartal stellte Apple Gesamterlöse auf Vorjahresniveau in Aussicht.

Analysten hatten im Schnitt ein Plus von knapp 5% auf 122,98 Mrd. Dollar prognostiziert.

Lieferengpässe belasten in China

Die Erlöse im wichtigen Absatzmarkt China schrumpften im Berichtsvierteljahr um 2,5%. Apple-Chef Tim Cook machte Lieferengpässe bei den kostspieligeren "Pro"- und "Pro Max"-Modellen des neuen iPhone 15 dafür verantwortlich. Allerdings gehe er fest davon aus, im laufenden Quartal die Nachfrage befriedigen zu können. Gleichzeitig wies Cook darauf hin, dass das Geschäft in der Volksrepublik gewachsen sei, rechne man Wechselkurs-Effekte heraus. "In Festland-China haben wir einen Quartalsrekord für das iPhone aufgestellt. Wir hatten vier der fünf meistverkauften Smartphones in chinesischen Städten."

Experten gehen im Prinzip davon aus, dass der Smartphone-Markt seine Talsohle erreicht hat. Derzeit seien weltweit etwa 240 Millionen iPhones reif, um durch neuere Modelle ersetzt zu werden, schrieb Analyst Daniel Ives vom Vermögensverwalter Wedbush. Zugleich griffen Kunden bei den aktuellen iPhones häufiger als bei früheren Generationen zu den margenstärkeren "Pro"-Modellen. Beides sollte Absatz und Umsatz antreiben.

Als zuverlässige Triebfeder des Geschäfts erwies sich einmal mehr die Service-Sparte. Mit Abonnements, iCloud und vor allem den App-Store-Gebühren sowie dem Apple-Care-Business wurden insgesamt 22,3 Mrd. Dollar erlöst. Das ist ebenfalls ein Rekord und lag 16% über dem Vergleichsquartal des Vorjahres. Insgesamt lag der Konzernumsatz bei 89,5 Mrd. Dollar und der Gewinn bei 1,46 Dollar je Aktie. 

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