Online-Fahrradhandel

Börsenneuling Bike 24 tritt kräftig in die Pedale

Ende Juni ist Bike 24, ein Online-Anbieter von Fahrradteilen, Zubehör und Kompletträdern an die Börse geradelt. Die Halbjahreszahlen zeigen, dass das Dresdner Unternehmen auch abseits des IPO kräftig in die Pedale getreten hat. Die zweite Jahreshälfte wird wohl etwas gemächlicher verlaufen.

Börsenneuling Bike 24 tritt kräftig in die Pedale

sp Berlin

Bike 24, der Online-Anbieter von Fahrradteilen, Zubehör und Kompletträdern, der Ende Juni an die Börse geradelt ist, hat im ersten Halbjahr kräftig in die Pedale getreten und den Umsatz um mehr als zwei Fünftel auf 127 (i.V. 88) Mill. Euro geschraubt. Im zweiten Halbjahr wird es nach der Einschätzung des Managements etwas gemächlicher vorangehen. Das Wachstum über das Gesamtjahr soll mit 23% bis 30% aber immer noch deutlich steiler ausfallen als die härteste Bergetappe im Rahmen der Tour de France auf den Mont Ventoux, die eine maximale Steigung von 12% ausweist.

Langfristiger Trend intakt

„Man sieht deutlich, dass der langfristige Trend in der Branche intakt ist und unser Geschäftsmodell funktioniert“, sagte Firmengründer und CEO Andrés Martin-Birner zum Geschäftsverlauf. Im Spurt durch die erste Jahreshälfte wäre nach Einschätzung des Firmenchefs sogar noch ein höheres Tempo möglich gewesen, wenn die Engpässe in der Lieferkette nicht das Geschäft mit Kompletträdern gebremst hätten. „Wir hätten noch stärker wachsen können, wenn die Liefersituation bei Fahrrädern und Komponenten nicht so eng gewesen wäre“, bestätigt CFO Timm Armbrust. Der Umsatz mit traditionellen und E-Fahrrädern kletterte in den ersten sechs Monaten dennoch um knapp vier Fünftel auf rund 15 (8) Mill. Euro. „Wir haben eine große und breite Auswahl, deswegen konnten wir die Zahlen deutlich steigern. Die Kunden finden immer eine Alternative“, sagt Martin-Birner.

In der zweiten Hälfte traut sich Bike 24 erneut zweistelliges Wachstum zu. Nach dem Run auf Fahrräder während der Corona-Pandemie mit eingeschränkten Freizeitmöglichkeiten rechnet der Börsenneuling allerdings „mit einem veränderten Freizeit- und Ausgabeverhalten zulasten des Fahrradmarktes“, wie es im Zwischenbericht heißt. Das drückt auch auf die Profitabilität, die im ersten Halbjahr auf Ebene des bereinigten Ebitda auf eine um 32 Basispunkte erhöhte Marge von 14,9% kletterte.

„Wir haben im ersten Halbjahr Marktpreise gesehen wie selten zuvor. Das hat einen deutlichen Effekt auf die Marge gehabt“, erklärt Finanzchef Armbrust den Profitabilitätssprung. In der zweiten Jahreshälfte sei erfahrungsgemäß die Nachfrage nach Bekleidung und anderem Zubehör stärker ausgeprägt und vor allem in der Zeit des Summer Sale würden die Preise sinken, um neue Kunden zu gewinnen, sagt der CFO. Für das Gesamtjahr rechnet Armbrust mit einer bereinigten Ebitda-Marge zwischen 12 und 13%.

Zum Ende des ersten Halbjahres zählte Bike 24 fast 800000 aktive Kunden auf ihrem Online-Shop. Das sind zwei Fünftel mehr als vor einem Jahr. Der Anteil der wiederkehrenden Kunden an den Bestellungen erhöhte sich auf 74,4 (72,8)%.