Fracking

Boris Johnson öffnet Hintertür für Cuadrilla

Cuadrilla wird ihre beiden Schiefergasquellen in der Nähe von Blackpool doch nicht so schnell versiegeln müssen wie erwartet. Die britische Regierung gibt der Firma Zeit, andere Optionen zu prüfen.

Boris Johnson öffnet Hintertür für Cuadrilla

hip London

Die britische Re­gierung hat eine Hintertür für die Fracking-Firma Cuadrilla geöffnet. Konser­vative Abgeordnete hatten Premierminister Boris Johnson nach dem russischen Einmarsch in die Ukraine Druck gemacht, das seit 2019 bestehende Fracking-Moratorium auf­­zuheben. Ursprünglich sollte Cuadrilla die zwei einzigen britischen Schiefergasquellen in der Nähe von Blackpool bis Ende Juni mit Beton versiegeln. Nun gab die dafür zuständige North Sea Transition Authority dem Unternehmen bis Ende Juni 2023 Zeit, die Optionen für die beiden Standorte zu prüfen. Cuadrilla-Chef Francis Egan dankte Johnson und Wirtschaftsminister Kwasi Kwarteng ausdrücklich. „Sie haben gerade noch rechtzeitig eingesehen, wie absurd es gewesen wäre, uns mitten in einer Energiekrise dazu zu zwingen, Beton in die einzigen beiden britischen Schiefergasquellen zu schütten“, sagte Egan. Nun müsse nur noch das Moratorium aufgehoben werden.

Greenpeace verwies darauf, dass das Schiefergas Cuadrilla gehören und auf dem Weltmarkt verkauft werden würde. Auch die Umweltschutzorganisation Friends of the Earth erklärte, Fracking könne weder zur Versorgungssicherheit einen Beitrag leisten noch den Anstieg der Energiekosten bremsen. Beide sprachen sich für mehr Förderung von Wärmedämmungsmaßnahmen aus.