Einzelhandel

Ceconomy enttäuscht im Weihnachtsgeschäft

Die Coronamaßnahmen und Lieferengpässe haben Ceconomy im ersten Quartal 2021/22 einen Ergebniseinbruch beschert. Dennoch will der Handelskonzern im Gesamtjahr einen Ergebnissprung hinlegen.

Ceconomy enttäuscht im Weihnachtsgeschäft

ab Köln

Ceconomy hat im wichtigen Weihnachtsgeschäft kräftig Federn gelassen. Der Umsatz gab im ersten Quartal des im Oktober beginnenden Geschäftsjahres um gut 8 % auf 6,9 Mrd. Euro nach. Zugleich verringerte sich das bereinigte operative Ergebnis (Ebit) um ein Fünftel auf 274 Mill. Euro, wie die Muttergesellschaft der Elektronikhandelsketten Media Markt und Saturn mitteilte.

Gleichwohl bescheinigte Vorstandschef Karsten Wildberger einen – gemessen an den Umständen – soliden Start in den neuen Turnus und bestätigte die Prognose. Demnach werden im laufenden Geschäftsjahr ein leichter Umsatzzuwachs und eine „sehr deutliche“ Verbesserung im operativen Ergebnis erwartet. Konkreter will das Unternehmen erst werden, wenn mehr Klarheit über die Rahmenbedingungen herrscht.

Wie Wildberger ausführte, hinkt der Vergleich mit den Vorjahreszahlen, da das vorübergehende Ende der Corona-Restriktionen im Zeitraum Oktober bis Dezember 2020 dem Handel eine Sonderkonjunktur beschert hatte. Ein Jahr später waren dagegen vielerorts wieder Covid-Maßnahmen in Kraft, zudem belastete die Inflation die Konsumlaune.

Außerdem kam es angesichts von Lieferengpässen zu Einschränkungen der Produktverfügbarkeit in einigen Produktkategorien. Ceconomy-spezifisch galt es obendrein eine Cyberattacke zu verkraften, wenngleich die Schäden teilweise durch eine Versicherung abgedeckt sind, wie es im Zwischenbericht heißt.

Daher speist sich die Zuversicht für den weiteren Geschäftsverlauf vor allem aus der Erwartung, dass die Covid-Maßnahmen schrittweise zu­rückgenommen werden und sich zugleich die Lieferketten und die Inflation wieder normalisieren. Seit Mitte Dezember gehe der Trend wieder nach oben, freute sich Wildberger. Das verwundert insofern nicht, als der Lockdown in Deutschland am 16. Dezember 2020 begonnen hatte und bis in den Mai 2021 andauerte. Entsprechend hoch sind die Erwartungen an das laufende zweite und dritte Quartal. Zugleich empfahl Finanzchef Florian Wieser: „Wir sollten uns auf eine gewisse Volatilität einstellen, das ist einfach Teil der neuen Normalität.“

Der Einfluss der Covid-Beschränkungen lässt sich insbesondere an der regionalen Umsatzaufteilung ablesen. So schnitt der deutschsprachige Raum – 2G-Regeln in Deutschland und teilweise Marktschließungen in Österreich – mit einem Rückgang um über 11 % auf 3,9 Mrd. Euro am schwächsten ab. In der Region West-/Südeuropa (–3,4 %) schlugen die Marktschließungen in den Niederlanden durch. In Osteuropa gab der Umsatz zwar auch um fast 3 % nach – hier machte sich die Schwäche der türkischen Lira bemerkbar. Bereinigt um Wechselkurseffekte wuchs der Umsatz jedoch zweistellig.

Wertberichtigt Seite 6

Ceconomy
Konzernzahlen nach IFRS
1. Quartal *
in Mill. Euro2021/222020/21
Umsatz6 9547 464
Bereinigtes Ebit274346
Finanzergebnis– 10– 10
Periodenergebnis122153
Free Cashflow1 2531 329
Nettofinanzposition– 7428
*) Geschäftsjahr zum 30.9.Börsen-Zeitung
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