Nutzfahrzeugindustrie

Daimler Truck stoppt Kooperation

Das Unternehmen lässt die gemeinsame Produktion mit dem russischen Lkw-Hersteller Kamaz ruhen. Die Konkurrenten MAN und Scania haben noch nicht entschieden, wie es in Russland weitergeht.

Daimler Truck stoppt Kooperation

jh München

Daimler Truck lässt die Zusammenarbeit mit dem russischen Lkw-Hersteller Kamaz ruhen. Das Unternehmen teilte mit, die Aktivität in Russland bis auf Weiteres einzustellen. Es betont, das 2010 gestartete Joint Venture Daimler Kamaz Rus stelle ausschließlich nichtmilitärische Mercedes-Lkw und Fahrerkabinen für Kamaz her. Zudem liefere Daimler Truck nur Komponenten für zivile Lkw an Kamaz. Hinzu kommt, dass die Mercedes-Benz Group mit 15% an Kamaz beteiligt ist. Laut dem Börsenprospekt von Daimler Truck wurde dieser Anteil im September 2021 an den damaligen Mutterkonzern Daimler AG übertragen. Geplant sei, die 15% später an Daimler Truck zurückzugeben. Das Joint Venture Daimler Kamaz stellt auch Mercedes-Benz-Pkw her.

Der Nutzfahrzeug-Konkurrent Traton ist ebenfalls in Russland aktiv, äußert sich aber nicht dazu, ob weiter produziert wird. „Der Grad der Auswirkungen der russischen Kampfhandlungen“ auf die Geschäftstätigkeit werde laufend ermittelt, heißt es nur. In St. Petersburg montieren MAN und Scania seit 2016 mit 70 Mitarbeitern rund 700 Lkw im Jahr.