Erneut Probleme bei Boeings Dreamliner
Die US-Luftfahrtaufsicht FAA hat erneut Mängel an Passagierflugzeugen des Modells Boeing 787 festgestellt. Es handle sich um ein Problem „in der Nähe der Nase“ von Flugzeugen, die noch nicht ausgeliefert wurden, hieß es in einer Mitteilung der Behörde. Nach Informationen der Nachrichtenagentur Bloomberg betrifft das Problem das vordere Druckschott der Flugzeuge, das sich hinter der Abdeckung für das vorwärts gerichtete Radar befindet. Dort seien Falten entstanden. Eine Gefahr für die Flugsicherheit der 787 bestehe in diesem Fall nicht. Ob ähnliche Probleme auch bei Dreamlinern auftreten, die bereits im kommerziellen Einsatz sind, soll laut FAA jetzt geprüft werden.
Derzeit befinden sich noch rund 100 Dreamliner in den Produktionshallen von Boeing. Die Auslieferung ist entscheidend für den Umsatz des Flugzeugbauers, der im vergangenen Jahr einen Verlust von rund 11,9 Mrd. Dollar gemacht hat. Das Modell 787 war 2011 eingeführt worden und war der erste Airliner, dessen Hülle hauptsächlich aus Kompositmaterial hergestellt ist. Die Entwicklung hat Boeing rund 32 Mrd. Dollar gekostet, bisher wurden rund 1000 Flugzeuge ausgeliefert. Die Gewinnschwelle liegt laut Schätzungen bei 1300 bis 2000 ausgelieferten Flugzeugen.
Wiederholt Probleme mit Boeing-Modellen
Boeing war in der Vergangenheit immer wieder in die Schlagzeilen geraten, da es Probleme mit Modellen des Herstellers gegeben hatte. So waren 2018 und 2019 zwei Flugzeuge des Modells 737 Max abgestürzt, was auf eine fehlerhafte Funktionsweise des Trimmsystems des Modells zurückgeführt wurde. Bei zwei Abstürzen, die auf diese Fehlfunktion zurückgeführt wurden, verloren insgesamt 346 Menschen ihr Leben, das Modell wurde mit einem weltweiten Startverbot belegt.
Der Dreamliner war bereits 2013 von einem Flugverbot betroffen, da Batterien an Bord in Brand geraten waren. Im August 2020 war die Auslieferung neuer 787 durch die FAA gestoppt worden, da Mängel bei der Qualitätskontrolle festgestellt worden waren. Aktive Maschinen mussten Kontrollen unterzogen werden. Erst Ende März dieses Jahres hatte Boeing die Auslieferung wieder aufnehmen können.
