Corporate Finance Award

„Es lag nur an den Emotionen“

An dem Deal zur Bereinigung der Gesellschafterstruktur der Media-Saturn-Holding (MSH) haben sich einige Managergenerationen versucht, gelungen ist Ceconomy das Kunststück aber erst unter Führung von CEO Bernhard Düttmann und Finanzchefin Karin...

„Es lag nur an den Emotionen“

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An dem Deal zur Bereinigung der Gesellschafterstruktur der Media-Saturn-Holding (MSH) haben sich einige Managergenerationen versucht, gelungen ist Ceconomy das Kunststück aber erst unter Führung von CEO Bernhard Düttmann und Finanzchefin Karin Sonnenmoser. Zwar ist Sonnenmoser inzwischen nicht mehr an Bord und auch Düttmann wird die Segel Ende des Monats streichen. Doch für die einstige Finanzchefin des Händlers für Unterhaltungselektronik – der SDax-Wert erhielt den Corporate Finance Award in der Kategorie Mid/Small Caps – steht fest: „Die Realisierung des Deals kommunizieren zu können, war ein tolles Erfolgserlebnis.“ Zumal es keine sachlichen Themen waren, die eine Verständigung vereitelten. „Es lag einfach nur an den Emotionen“, sagt Sonnenmoser.

Allerdings gerät die Transaktion, mit der Ceconomy zur alleinigen Eigentümerin der Media-Saturn-Holding wird, auf der Zielgeraden ins Straucheln. Die erhoffte gerichtliche Freigabe der Kapitalbeschlüsse der Hauptversammlung wird es nämlich nicht geben, und damit auch keinen Vollzug in dem bis September laufenden Geschäftsjahr.

Um dennoch ans Ziel zu gelangen, erwägt Ceconomy nun, die Kapitalbeschlüsse erneut in einer Hauptversammlung zur Abstimmung zu bringen, wie Ceconomy ad hoc mitteilte. Überlegt werde dabei auch, die Aktionäre in ihren jeweiligen Gattungen abstimmen zu lassen oder zunächst den Vorzug der Vorzugsaktionäre vollumfänglich zu bedienen. Sollte sich das Unternehmen für diesen Weg entscheiden, werde der laufende Freigabeantrag zurückgezogen.

Mit der veränderten Vorgehensweise versucht Ceconomy, die in den Anfechtungsklagen angeführten Argumente zu entkräften. Da die HV-Beschlüsse jedoch von vier Berufsklägern angestrengt wurden, dürfte der Fortgang des juristischen Scharmützels programmiert sein. Scheinbar vertraut Ceconomy darauf, in einem dann weiteren Freigabeverfahren endlich ans Ziel zu gelangen. Solange die beiden MSH-Gesellschafter hinter dem Deal stehen, sollte der gefundene Weg zur Beendigung des seit 2011 währenden Gesellschafterstreits nicht in Gefahr sein.