IMP-Index

Euro-Abwertung bremst Metall-Baisse

Zu den gegenwärtig hohen Inflationsraten haben die Metallpreise zuletzt nicht beigetragen. Vielmehr ist das Preisniveau für die wichtigsten Importmetalle im November leicht gesunken.

Euro-Abwertung bremst Metall-Baisse

Von Hubertus Bardt, Köln*)

Zu den gegenwärtig hohen Inflationsraten haben die Metallpreise zuletzt nicht beigetragen. Vielmehr ist das Preisniveau für die wichtigsten Importmetalle im November sogar leicht gesunken. Der monatlich ermittelte Industriemetallpreis-Index (IMP-Index) des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) in Köln bewegt sich seit Monaten rund um die 500-Punkte-Marke und hat diese mit 492,3 Zählern im November leicht unterschritten. Der Rückgang des Index, der die Europreise der eingeführten Metalle abbildet, belief sich auf 2,3% oder 11,4 Punkte. Dabei hatte das Euro-Dollar-Austauschverhältnis wesentlichen Einfluss, denn die geringfügige Abwertung des Euro verhinderte einen stärkeren Rückgang. Bei konstanten Wechselkursen wäre das Minus mit 3,8% deutlich kräftiger ausgefallen. 

Zentraler Treiber der jüngsten Entwicklung war der erneute Preiseinbruch von Eisenerz. In Euro gerechnet hat der Grundstoff der Stahlerzeugung binnen eines Monats gut 20% eingebüßt, verglichen mit dem Vorjahreswert liegt das Minus sogar bei fast 40%. Noch im Juli hatte Eisenerz einen Rekordpreis erzielt und war mehr als doppelt so teuer wie aktuell.  Mit einem stabilen Eisenerzpreis wäre der IMP-Index auch im November nicht gefallen, sondern um 1% gestiegen.

Die anderen Metalle sind in Summe teurer geworden. Ein deutliches Minus von fast 9% gab es nur bei Aluminium. Kupfer, Blei und Zink sind dagegen geringfügig um 0,6%, 1,0% und 0,2% geklettert. Stärker nach oben ging es hingegen mit Nickel (+4,6%) und Zinn (+5,5%).

Höhere Kurse verzeichneten auch die Edelmetalle: Gold notierte 4,2% fester, Silber sogar 4,9%. Verglichen mit dem Jahresbeginn haben sich die beiden auch als Wertanlage genutzten Elemente aber nur schwach entwickelt: Gold ist 4,0% teurer als noch im Januar, mit Silber ging es sogar um 0,2% bergab.

*) Der Autor ist Geschäftsführer des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) in Köln und Leiter des Wissenschaftsbereichs.

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