Chemieindustrie

Evonik streicht 200 Stellen im Geschäft mit Futter­mitteln

Unter dem Kostendruck im Geschäft mit Futtermittelzusatzstoffen greift Evonik zum Rotstift. An den drei globalen Produktionsstandorten sollen etwa 200 Stellen gestrichen werden.

Evonik streicht 200 Stellen im Geschäft mit Futter­mitteln

ab Köln

Um die Wettbewerbsfähigkeit im Geschäft mit Futtermittelzusatzstoffen zu erhalten, greift Evonik zum Rotstift. Dazu werden die drei globalen Anlagen zur Herstellung von Methionin optimiert und weltweit etwa 200 Stellen abgebaut, wie der Spezialchemiekonzern mitteilte. Der exakte Umfang der geplanten Streichung von Arbeitsplätzen sowie deren regionale Verteilung müsse noch konkretisiert werden.

Die Maßnahmen zur Anlagenoptimierung sollen zu jährlichen Kosteneinsparungen von 200 Mill. Euro führen. Ein Teil davon soll schon in diesem Jahr realisiert werden. Der volle Betrag soll bis 2025 erreicht sein. Mit welchen Einmalkosten die Sparanstrengungen verbunden sein werden, teilt Evonik nicht mit.

Zugleich soll das Animal-Health-Geschäft in zwei separate Geschäfte – Methionin-Geschäft einerseits und Spezialitätengeschäft andererseits – aufgeteilt und mit unterschiedlichen Modellen betrieben werden. Das Geschäft mit Aminosäuren für die Tierernährung, in dem Evonik als einer der führenden Anbieter gilt, ist ein wichtiger Cash-Bringer für den Konzern. Der Markt für Aminosäuren zeichne sich durch starkes Wachstum aus, sei allerdings auch durch steigende Rohstoffpreise und hohe Energiekosten gekennzeichnet. Von daher setzen die Essener hier auf ein auf Effizienz und Kostenführerschaft ausgerichtetes Betriebsmodell.

Das Spezialitätengeschäft im Segment Animal Health, das nach den Angaben funktionale Futtermittelzusätze und digitale Instrumente umfasst, soll zu einem Systemlösungsgeschäft ausgebaut werden.

Von den drei globalen Methionin-Anlagen sei die Anlage in Wesseling schon 2022 optimiert worden. In den USA werde am Standort Mobile (Alabama) eine neue Anlage für das Vorprodukt Methylmercaptan errichtet. In Singapur geht es um Prozessoptimierung, mit der die Kostenposition verbessert und zugleich die Kapazität der Anlage um 40 000 Tonnen auf eine Jahreskapazität von 340 000 t erhöht werden soll. Wie es heißt, verbessern die Maßnahmen zugleich den CO2-Fußabdruck.

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