Absatz

Flaute im chinesischen Smartphone­markt

Trotz der zu erwartenden Aufhellung des chinesischen Konsumklimas nach dem Pekinger Ausstieg aus harten Corona-Restriktionen halten sich die Perspektiven für chinesische Smartphonebauer in engen Grenzen, betonen die Marktexperten für...

Flaute im chinesischen Smartphone­markt

nh Schanghai

Trotz der zu erwartenden Aufhellung des chinesischen Konsumklimas nach dem Pekinger Ausstieg aus harten Corona-Restriktionen halten sich die Perspektiven für chinesische Smartphonebauer in engen Grenzen, betonen die Marktexperten für Konsumelektronik beim Research-Haus IDC Global. Die insgesamt verbesserten Konjunkturperspektiven stünden gewissen Sättigungseffekten im Markt gegenüber, so dass nicht mit einer wesentlichen Absatzbelebung zu rechnen sei, heißt es bei IDC. Dies erfordere von den chinesischen Herstellern eine eher konservative operative Strategie mit dem Fokus auf Margenstärkung und dem Vermeiden von aggressiven Kampagnen zur Ausweitung von Geräteauslieferungen.

Laut den am Montag veröffentlichten neuen Daten von IDC hat der chinesische Smartphonemarkt 2022 die schwächste Entwicklung seit zehn Jahren erlebt. Die Handy-Auslieferungen fielen um 13,2% auf 286 Millionen Geräte zurück. Erstmals seit 2013 ist der Gesamtabsatz im weltgrößten Handymarkt damit wieder unter die Marke von 300 Millionen Stück gefallen. Auch das in der Regel saisonal starke vierte Quartal hat zuletzt eine Enttäuschung gebracht. So fielen die Handy-Verkäufe in China nach Berechnung von IDC um 12,6% auf 72,9 Millionen Stück zurück. Dabei machte Apple nach der Einführung des neuen iPhone 14 im Dezemberquartal die beste Figur im chinesischen Markt und kam in dieser Periode für fast ein Viertel der Smartphone-Verkäufe in China auf.

Auch für das Gesamtjahr konnte Apple ihre Position im chinesischen Markt mit einem Anteil von 16,8% festigen. Dies bedeutet Platz 3 gleichauf mit dem heimischen Hersteller Oppo. An erster und zweiter Stelle stehen die ebenfalls chinesischen Hersteller Vivo und Honor mit 18,6 beziehungsweise 18,1%, während Xiaomi mit 13,7% Anteil auf Rang 5 zurückgefallen ist. Im scharfen Kontrast zur allgemeinen Absatzschrumpfung konnte der Budgethandy-Hersteller Honor ein sehr kräftiges Wachstum verzeichnen und steigerte die Geräteauslieferungen um gut 34%. Honor kann vor allem beim jüngeren chinesischen Publikum mit preisgünstigen Modellen punkten. Die Gesellschaft wurde 2021 aus dem mit US-Tech-Restriktionen konfrontierten chinesischen Telekomausrüster Huawei herausgeschält.