Schmierstoffhersteller

Fuchs hebt Prognosen an

Der Schmierstoffhersteller Fuchs Petrolub hat im Startquartal 2021 von hoher Nachfrage aus dem Autosektor in China und vorgezogenen Käufen von Kunden profitiert. Der Konzern hebt die Jahresprognose für Gewinn und Umsatz an, macht aber Abstriche beim freien Cash-flow.

Fuchs hebt Prognosen an

hek Frankfurt

Nach einem als stark bewerteten Start hebt Fuchs Petrolub den Ertragsausblick für 2021 an. Den Jahresgewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) veranschlagt das Management nun auf 330 Mill. bis 340 Mill. Euro. Die alte Prognose bewegte sich auf dem 2020er Niveau von 313 Mill. Euro. Fuchs profitiert von der Wirtschaftserholung in den USA und vor allem in China. Andererseits machen dem Schmierstoffhersteller Preissteigerungen und Knappheiten bei Rohstoffen zu schaffen. Diese würden Kosten und Margen belasten. Die Mannheimer reagieren mit höheren Verkaufspreisen.

Der Jahresbeginn habe die Erwartungen übertroffen, erläutert Vorstandschef Stefan Fuchs. Treiber sei China – die Volksrepublik habe wesentlich zur Ergebnisverdoppelung der Region Asien/Pazifik beigetragen. So ist der Autoabsatz in China in den vergangenen Monaten massiv gestiegen. Der hohe Quartalsumsatz gehe jedoch zumindest zum Teil auf vorgezogene Käufe durch Kunden zurück, da Fuchs Petrolub Preiserhöhungen angekündigt habe.

Im ersten Halbjahr 2021 werde das Ergebnis deutlich über den Vorjahresbetrag hinausgehen, doch in der zweiten Jahreshälfte müsse man sich an den hohen Vergleichswerten messen, teilt Fuchs Petrolub mit. Den Jahresumsatz siedelt das Management nun zwischen 2,7 Mrd. und 2,8 Mrd. Euro an, was über das Vor-Corona-Niveau hinausgeht. Bisher hatte Fuchs mit 2,6 Mrd. Euro gerechnet.

Bei Investoren konnten die Mannheimer keine Pluspunkte sammeln, was mit der von 160 Mill. auf 110 Mill. Euro gesenkten Jahresprognose für den freien Cash-flow zusammenhängen dürfte. Hintergrund sind die Preisanhebungen im Ein- und Verkauf, die nach Firmenangaben die Mittelbindung erhöhen. Die im MDax vertretenen Vorzugsaktien schlossen am Donnerstag 2,6% schwächer mit 43,70 Euro.

In den ersten drei Monaten 2021 legten die Erlöse im Vergleich zur Vorjahreszeit um 13% auf 697 Mill. Euro zu. Das Ebit kletterte um 40% auf 101 Mill. Euro. Unter dem Strich stehen 71 Mill. Euro Überschuss, 20 Mill. Euro mehr als ein Jahr zuvor. Die Pandemie hatte Fuchs Petrolub vor allem im ersten Halbjahr 2020 getroffen, danach setzte die Erholung ein.

Das Geschäft in Deutschland habe von hohen Konzernlieferungen nach China profitiert, heißt es im Zwischenbericht. Im EMEA-Raum (Europa, Mittlerer Osten, Afrika), der umsatzstärksten Region des Unternehmens, legte das Quartals-Ebit um 14% auf 49 Mill. Euro zu. Deutlich höher fällt mit 33% das Gewinnplus in Nord- und Südamerika aus, wobei das Vorjahresquartal durch Forderungsausfälle belastet war. Die Erlöse in Amerika stagnierten infolge ungünstiger Währungseinflüsse bei 111 Mill. Euro. In Asien/Pazifik verdoppelte Fuchs das Quartals-Ebit von 17 Mill. auf 34 Mill. Euro bei einem Umsatzplus von 46% auf 213 Mill. Euro. Der Vorjahreszeitraum war hier allerdings bereits von der Coronakrise beeinträchtigt.

Fuchs Petrolub
Konzernzahlen nach IFRS
1. Quartal
in Mill. Euro20212020
Umsatz697616
Ebit10172
Ergebnis nach Steuern7151
Operativer Cash-flow4627
Investitionen1531
Freier Cash-flow*31−4
*) vor AkquisitionenBörsen-Zeitung