Warenhauskette

Galeria Karstadt Kaufhof „erneut in bedrohlicher Lage“

Deutschlands letzte große Warenhauskette Galeria Karstadt Kaufhof befindet sich nach den Worten ihres Vorstandschefs Miguel Müllenbach „erneut in bedrohlicher Lage“.

Galeria Karstadt Kaufhof „erneut in bedrohlicher Lage“

dpa-afx Essen

Deutschlands letzte große Warenhauskette Galeria Karstadt Kaufhof befindet sich nach den Worten ihres Vorstandschefs Miguel Müllenbach „erneut in bedrohlicher Lage“. In einem Mitarbeiterbrief, der der Deutschen Presse-Agentur vorliegt, berichtete der Manager, der Krieg in der Ukraine und die hohe Inflation hätten Galeria schwer getroffen und das Unternehmen bei seinen zunächst vielversprechenden Sanierungsbemühungen stark zu­rückgeworfen.

In dem Brief beschrieb der Galeria-Chef nachdrücklich die Probleme der Warenhauskette. Allein für Energie müsse das Unternehmen in den nächsten zwei Jahren über 150 Mill. Euro mehr aufwenden als bislang geplant. Außerdem schränkten sich die Menschen in ihrem Konsum auf das Nötigste ein. Das gefährde die Zukunft des Unternehmens. „Wir werden unseren Weg nur erfolgreich fortsetzen können, wenn es uns gelingt, die Finanzierung von Galeria neu zu strukturieren und dem Unternehmen neues, frisches Kapital zuzuführen. Daran arbeiten wir gegenwärtig mit Hochdruck“, schrieb Müllenbach. Zu Berichten, Galeria bemühe sich in diesem Zusammenhang um weitere Staatshilfen, wollte sich das Unternehmen nicht äußern.

Bereits in der vergangenen Woche hatte die Handelskette den nach dem Zusammenschluss von Karstadt und Kaufhof geschlossenen Integrationstarifvertrag mit der Gewerkschaft Verdi einseitig gekündigt, um das Unternehmen „wieder insgesamt nachhaltig zu stabilisieren“. Damit sei ein „Einfrieren“ der Vergütung auf dem aktuellen Lohnniveau verbunden, hieß es. Bei der Gewerkschaft Verdi sorgte das Vorgehen des Konzerns für Empörung. „Probleme auf die Beschäftigten abzuwälzen ist keine akzeptable Lösung“, betonte die Gewerkschaft.