Mittelstandsholding

Gesco taucht aus dem Tal auf

Der Portfolioumbau nimmt Gestalt an. Für 2021 soll es auch wieder eine Dividende geben.

Gesco taucht aus dem Tal auf

ak Köln

Die Beteiligungsholding Gesco kommt nach eigenen Angaben bei ihrer strategischen Neupositionierung voran. Vorstandschef Ralph Rumberg bezeichnete den Erwerb der Medizintechnik-Gruppe United Medtech Holding im Juni als „großen Schritt in der Portfolioentwicklung“ und will die neue Beteiligung nutzen, dort weitere Akquisitionen aus der Branche anzudocken. Im Halbjahresbericht ist der Kaufpreis mit 30,7 Mill. Euro angegeben. Rumberg führte dazu aus, dass Gesco den steigenden Unternehmenspreisen in der Boombranche Medizintechnik Tribut habe zollen müssen.

Gesco hatte im vergangenen Jahr das Portfolio bereinigt und sich von sechs Mittelständlern vor allem aus der Mobilitätsbranche getrennt. Für das erste Halbjahr vermeldet die Beteiligungsholding positive Fortschritte in den Geschäften der verbleibenden elf Unternehmen. Der Auftragseingang steigerte sich im zweiten Quartal im Vergleich zum Jahresanfang und legte im Jahresvergleich um 36% auf 274 Mill. Euro zu. Neben dem Geschäft mit Edelstahlprodukten trugen laut Gesco insbesondere der Bandstahl- und Werkzeugstahlbereich sowie das Geschäft mit Papierstäbchen für die Süßwaren- und Hygieneindustrie dazu bei. Rumberg berichtete außerdem, dass die Weitergabe der steigenden Kosten für Materialien durch Preiserhöhungen für die Kunden gut gelinge. Die Ebit-Marge im Konzern kam auf 6,7 (i.V. 0,2)% voran. Vier Unternehmen im Portfolio haben laut Finanzchefin Kerstin Müller-Kirchhofs die Marke von 10% bereits übersprungen. Im Konzern peilt Gesco mittelfristig 8 bis 10% an.

Der Gesco-Vorstand hatte bereits vor wenigen Tagen die Finanzziele für das Gesamtjahr angehoben. Die angepeilte Umsatzspanne steigt um 20 Mill. Euro auf 465 bis 485 Mill. Euro, der avisierte Konzernüberschuss liegt mit 20 bis 22 Mill. Euro um 3,5 Mill. Euro über der bisherigen Prognose.

Nach dem Ausfall der Ausschüttung für das vergangene Jahr will Gesco die Aktionäre auch wieder am Gewinn beteiligen: „Dass es eine Dividende geben wird, können wir schon mit Sicherheit sagen“, sagte Finanzvorständin Kerstin Müller-Kirchhofs. In der Vergangenheit hatten die Ausschüttungen stark variiert. Im Rumpfgeschäftsjahr 2019 hatte Gesco 0,23 Euro je Aktie gezahlt.

Gesco
Konzernzahlen nach IFRS*
1. Halbjahr
in Mill. Euro20212020
Auftragseingang274202
Umsatz228190
Ebit15,20,4
Ebit-Marge (%)6,70,2
Konzernergebnis8,2–2,5
Ergebnis je Aktie (Euro)0,76–0,23
Cash-flow lfd. Geschäft28,611,0
Nettofinanzschulden34,533,4
*) fortgeführtes GeschäftBörsen-Zeitung