Kochboxen

Hellofresh hat Appetit auf Youfoodz

hek Frankfurt – Der Kochboxanbieter Hellofresh will die auf Fertigessen spezialisierte Youfoodz in Australien für umgerechnet 79 Mill. Euro erwerben. Das Berliner Unternehmen bietet 0,93 australische Dollar je Aktie in bar. Wie Hellofresh mitteilt,...

Hellofresh hat Appetit auf Youfoodz

hek Frankfurt – Der Kochboxanbieter Hellofresh will die auf Fertigessen spezialisierte Youfoodz in Australien für umgerechnet 79 Mill. Euro erwerben. Das Berliner Unternehmen bietet 0,93 australische Dollar je Aktie in bar. Wie Hellofresh mitteilt, zählt Youfoodz zu den führenden australischen Anbietern von Ready-to-eat-Mahlzeiten. Der Kauf werde aus den liquiden Mitteln finanziert.

Mit der Akquisition baut Hello­fresh die Fertigessenschiene aus. In diesem Markt hat sich der Konzern vor allem über den Erwerb von Factor75 in den USA im November 2020 positioniert. Die Vereinigten Staaten sind mit Abstand der wichtigste Markt des Unternehmens. Die herkömmlichen Kochboxen enthalten lediglich die Zutaten, die Besteller für die Zubereitung von Gerichten benötigen, sowie die Rezepte. Sie werden im Abo-Modell an die Haustür geliefert. Kochen müssen die Kunden selbst.

Der gebotene Preis für Youfoodz impliziert eine stattliche Prämie von 82% im Vergleich zum vorangegangenen Schlusskurs. Allerdings hat die Aktie im bisherigen Jahresverlauf dramatisch an Wert verloren. Gemessen am Januar-Hoch ist die Youfoodz-Notierung bis Mitte Mai um zwei Drittel auf ein Tief von 0,375 austr. Dollar abgestürzt.

Anbieter von verzehrfertigen Mahlzeiten hätten in Australien ein rasantes Wachstum erlebt, heißt es in der Mitteilung. Das gelte insbesondere für unkomplizierte und qualitativ hochwertige Gerichte. Neben fertigen Essen bietet die 2012 gegründete Youfoodz Snacks und Getränke an. Beliefert werden Privatleute, Einzelhändler und Geschäftskunden wie Tankstellen. Das Management unterstützt die Transaktion, die Marke soll weitergeführt werden. Youfoodz betreibt drei Produktionsstätten in Brisbane, die wöchentlich im Schnitt 400000 verzehrfertige Mahlzeiten, 80000 Snacks und 25000 Getränke herstellen.

Hellofresh-CEO und Mitgründer Dominik Richter bezeichnet die Erweiterung des Fertigessenangebots als wichtigen Bestandteil der Wachstumsstrategie. Hellofresh will sich zu einem integrierten Food-Unternehmen entwickeln, das neben Kochboxen auch fertige Gerichte, Suppen, Desserts, Pizzen oder Backwaren verkauft. Der Konzern hat sich zum Ziel gesetzt, einen größeren Teil des Essensbudgets der Kunden abzugreifen.