Elon Musk

„Ich bin nicht sicher, dass ich Twitter kaufen kann“

Gut gebrüllt, Löwe: Mit seinem Milliardengebot für Twitter hat Elon Musk die Techwelt in Aufregung versetzt. Dabei zweifelt er selbst daran, dass die Übernahme tatsächlich gelingt. Denn gegen seine Pläne formiert sich Widerstand.

„Ich bin nicht sicher, dass ich Twitter kaufen kann“

Tech-Milliardär Elon Musk hat selbst Zweifel, dass sein Versuch einer feindlichen Übernahme von Twitter Erfolg haben wird. „Ich bin nicht sicher, dass ich tatsächlich in der Lage sein werde, es zu kaufen“, räumte der Chef des Elektroauto-Herstellers Tesla bei einem Konferenzauftritt am Donnerstag ein. Er habe aber die nötigen Mittel, um den über 40 Mrd. Dollar schweren Deal durchzuziehen, betonte der 50-Jährige.

Musk gab am Donnerstag ein Angebot an alle Twitter-Aktionäre bekannt, ihre Anteile an ihn zum Preis von 54,20 Dollar abzutreten. Anleger machten deutlich, dass sie dem Angebot keine besonders hohen Erfolgschancen geben: Die Twitter-Aktie fiel im US-Handel um rund 1,5% auf 45,18 Dollar. Musk kaufte in den vergangenen Wochen bereits einen Anteil von 9,2% an Twitter zusammen.

Die auf Technologie-Berichterstattung spezialisierte Website „The Information“ berichtete, der Twitter-Verwaltungsrat wolle sich gegen Musks Übernahmeversuch zur Wehr setzen. Offiziell teilte Twitter zunächst lediglich mit, man prüfe den Vorstoß und werde im Interesse der Firma und aller Aktionäre vorgehen. Auch der Saudische Prinz Alwaleed bin Talal, der zu den größten Twitter.Aktionären gehört, lehnte Musks Angebot ab, da es nach seiner Ansicht dem wahren Wert der Online-Plattform nicht gerecht werde..

Der Tesla-Chef versicherte bei seinem Auftritt am Donnerstag, dass es ihm bei dem Kaufversuch nicht ums Geldverdienen gehe, sondern darum, mit Twitter eine Plattform für Redefreiheit zu etablieren. Er vertrat die Auffassung, dass im Rahmen der Gesetze alle Ansichten erlaubt sein müssten. Twitter und andere Online-Netzwerke haben sich – auch auf Druck aus der Politik – Regeln gegeben, die beim Umgang mit kontroversen Inhalten über die Vorgaben der Gesetze hinausgehen. So gingen sie in der Corona-Pandemie gegen die Verbreitung falscher und zweifelhafter Informationen zum Virus und Impfstoffen vor, um Nutzer zu schützen.

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