Brauereikonzern

Inbev toppt Analysten­schätzungen

Die Aktie von Anheuser-Busch Inbev ist um rund 11% haussiert. Der weltgrößte Brauereikonzern hatte sowohl beim Absatz als auch bei Umsatz und Ergebnis die Markterwartungen klar übertroffen. Zudem wurde die Prognose des Gewinnwachstums angehoben.

Inbev toppt Analysten­schätzungen

md Frankfurt

Anheuser-Busch Inbev hat sich im dritten Quartal durchweg besser geschlagen als erwartet. Nach der Veröffentlichung des Zwischenberichts wurde die Aktie des weltgrößten Brauereikonzerns, der mehr als 500 Marken im Portfolio hat – darunter Budweiser, Beck’s und Stella Artois –, stark nachgefragt: Der Kurs haussierte um 10,3% auf 54,46 Euro, was für einen Euro-Stoxx-50-Wert ein ungewöhnlich starker Ausschlag ist. Mit einer Marktkapitalisierung von 93 Mrd. Euro gehört das belgische Unternehmen zu den schwersten in Europa.

Wie aus der Mitteilung hervorgeht, waren die Schrittmacher zum einen die Absatzmärkte Südamerika – hier vor allem Kolumbien – und Südafrika, zum anderen die stark anziehende Nachfrage nach den teuren Marken des Konzerns. Dadurch konnte AB Inbev die steigenden Rohstoffkosten und negativen Folgen der Corona-Auflagen in einigen Teilen der Welt mehr als kompensieren.

Der Getränkeabsatz legte gemäß AB Inbev im abgelaufenen Quartal um 3,4% auf 151,6 Mill. Hektoliter zu; der Verkauf von eigenem Bier stieg um 2,8% auf 131,4 Mill. hl. Der Umsatz sei um 7,9% auf 14,27 Mrd. Dollar geklettert. Zwischen Juli und Ende September stieg der um Sondereffekte (Wechselkursveränderungen, Übernahmen, Assetverkäufe) bereinigte Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) den Angaben zufolge um 3% auf 5,21 Mrd. Dollar. Analysten hatten im Schnitt mit einem Ergebnisrückgang gerechnet. Da der Erlösanstieg stärker ausfiel als der Ergebniszuwachs, sank die bereinigte Ebit-Marge auf 28,2 (i.V. 29,3)%. Für das laufende Jahr geht AB Inbev nun von einem Anstieg des operativen Ebitda um 10 bis 12% aus. Bislang hatte die Bandbreite 8 bis 12% betragen. Die Anhebung der Prognose für das operative Ergebniswachstum sei die erste nach etlichen Jahren, betonte Edward Mundy, Analyst der Investmentbank Jefferies. Unter dem Strich ging der Gewinn gemäß den Angaben vor allem wegen deutlich höherer Kosten für die Risikoabsicherung von Aktienoptionsprogrammen um gut drei Viertel auf 250 Mill. Dollar zurück.

Mit einem Volumen-, Umsatz- und Ergebniswachstum, das jeweils deutlich über der Konsenserwartung ausgefallen sei, sei dies „das beste Ergebnis, das AB Inbev seit langem vorgelegt hat“, so Analyst James Edwardes Jones von RBC. Zum möglichen Verkauf der deutschen Marken Franziskaner, Hasseröder und Spaten (vgl. BZ vom 6. Oktober) gab es keine Neuigkeiten. Die deutschen Marken könnten nach Schätzungen rund 1 Mrd. Euro wert sein.

Anheuser-Busch Inbev
Konzernzahlen nach IFRS
9 Monate
in Mill. Euro20212020
Umsatz4010634114
Bruttoergebnis2310519762
Ebitda *1432712254
Ebit-Marge (%) *26,926,0
Periodenergebnis2708−860
Nettoergebnis *39261654
Bierausstoß (Mill. hl)379,0341,0
*) bereinigt um Sondereffekte wie Übernahmen und AssetverkäufeBörsen-Zeitung