Klimaziele

Klöckner strebt 2040 Net Zero an

Der Stahlhändler setzt sich ehrgeizige Ziele zur CO2-Reduktion. Die hat er auch wissenschaftlich zertifizieren lassen.

Klöckner strebt 2040 Net Zero an

ak Köln

 Der Stahlhändler Klöckner & Co (KlöCo) will bis 2040 die direkt beeinflussbaren CO2-Emissionen auf netto null senken. Der SDax-Konzern veröffentlichte am Mittwoch seine mittelfristigen Klimaziele, die nach Unternehmensangaben von der Science Based Targets Initiative (SBTI) jetzt als wissenschaftlich fundiert anerkannt worden sind. KlöCo wandelt danach auf dem 1,5-Grad-Pfad des Pariser Klimaabkommens. Bei der SBTI, die als ehrgeiziges Rahmenwerk gilt, haben mittlerweile 106 deutsche Unternehmen ihre Klimaziele evaluieren lassen.

KlöCo will in Scope 1 und 2 – bei Emissionen, die das Unternehmen selbst verantwortet, wie der eigene Fuhrpark oder die eingekaufte Energie – die CO2-Emissionen bis 2030 halbieren. Gleiches gelte für die direkt beeinflussbaren Emissionen nach Scope 3, zum Beispiel durch Geschäftsreisen, teilte der Konzern mit. Der Kohlendioxidausstoß aus eingekauften Waren und Dienstleistungen (Scope 3 und nicht beeinflussbar) soll bis 2030 um 30% reduziert werden.

Das Net-Zero-Ziel von KlöCo bis 2040 betrifft Scope 1, Scope 2 und direkt beeinflussbare Scope-3-Emissionen. Die weiteren Scope-3-Emissionen – darunter fallen insbesondere die eingekauften Stahlprodukte – sollen bis 2050 netto eliminiert werden.

Grüne Stahlproduktion

Klöckner & Co hat zudem bereits begonnen, bei der Lkw- und Pkw-Flotte auf innovative Antriebsmöglichkeiten wie E-Mobilität oder Wasserstoff umzustellen. Durch umfassende Emissionsanalysen und -beschränkungen in der Beschaffung und Logistik würden weitere Einsparpotenziale gehoben, führte das Unternehmen aus.

Die Klimabelastung durch die energieintensive Herstellung von Stahl ist jedoch das weit bedeutendere Thema der Branche: KlöCo be­zeichnete eine Partnerschaft mit dem schwedischen Start-up H2 Green Steel als wichtigen Meilenstein. Dadurch habe sich der Konzern signifikante Mengen an nahezu CO2-freiem Stahl gesichert, erläuterte KlöCo. Von 2025 an sollen zunächst bis zu 250000 Tonnen grüner Stahl geliefert werden – mit der Option auf eine zukünftige Erweiterung der Liefermengen.

KlöCo kündigte zudem an, die bisher nicht vermeidbaren Emissionen in Scope 1 und 2 zu kompensieren und damit bereits heute CO2-neutral zu sein.

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