Chemieindustrie

Lanxess startet schwungvoll ins Jahr

Noch hinterlässt der Ukraine-Krieg keine Spur in den Bilanzen der Chemieindustrie. Nach BASF hat nun auch Lanxess vorläufige Zahlen für das Auftaktquartal präsentiert, die den Konsens toppen.

Lanxess startet schwungvoll ins Jahr

ab Köln

Lanxess ist mit viel Schwung in das neue Geschäftsjahr gestartet. Nach vorläufigen, nicht testierten Zahlen kletterte der Konzernumsatz im Auftaktquartal um 44 % auf 2,4 Mrd. Euro. Das operative Ergebnis vor Sondereffekten verbesserte sich zugleich um fast ein Drittel auf 320 Mill. Euro, wie der Chemiekonzern mitteilte. Damit bewegt sich Lanxess zwar am oberen Rand der im März veröffentlichten Ertragserwartung für das erste Quartal. Der Analystenkonsens werde jedoch um 7 % übertroffen, heißt es.

Noch größer fällt die Abweichung mit Blick auf die Erlöse aus. Hier hatten die Analysten im Schnitt bislang nur mit 2,2 Mrd. Euro kalkuliert, eine Differenz zum Ist von 8,5 %. Entsprechend startete der MDax-Wert mit einem Kurssprung um 4,7 % in den Handelstag. Zum Handelsende stand mit 37,72 Euro ein Tagesgewinn von 5,6 % zu Buche.

Lanxess hält sich zugute, inzwischen weniger anfällig gegenüber Nachfrageschwankungen zu sein. Gleichwohl „bleiben wir angesichts der geopolitischen Unwägbarkeiten für die Entwicklung des Jahres sehr wachsam“, wird Vorstandschef Matthias Zachert zitiert. Die endgültigen Zahlen für das erste Quartal werden die Kölner wie geplant am 5. Mai vorlegen. Bei der Bilanzvorlage hatte Lanxess für das Geschäftsjahr einen „deutlichen Ergebniszuwachs“ in Aussicht gestellt. Etwaige Auswirkungen des Kriegs hatten in die Prognose allerdings noch keinen Eingang gefunden. Die direkten Folgen dürften sich angesichts des überschaubaren Russlandgeschäfts – Zachert hatte den dortigen Umsatz zuletzt auf 60 Mill. Euro taxiert – gleichwohl in Grenzen halten.

Indirekt machen der gesamtem Branche jedoch die gestiegenen Energie- und Rohstoffpreise zu schaffen. Ähnlich wie dem weltgrößten Chemiekonzern BASF, der am 11. April vorläufige Zahlen publizierte, ist es den Kölnern im bisherigen Jahresverlauf jedoch gelungen, die höheren Inputkosten an die Kunden weiterzureichen. Zugleich bewegt sich die Nachfrage nach den Angaben auf hohem Niveau.