IMP-Index

Metallpreisindex auf Rekordhoch

Die Metallpreise steigen weiter, allerdings moderater als zuletzt. Vor allem Blei, Zinn und Aluminium werden teuerer, während es nur bei Silber eine Entlastung gab.

Metallpreisindex auf Rekordhoch

Von Hubertus Bardt, Köln *)

Die Aufwärtsentwicklung der Metallpreise macht keine Sommerpause. Nach einer kurzen Konsolidierung im Juni ging es zuletzt wieder nach oben. Die Dynamik des Preisanstiegs war zuletzt aber deutlich moderater als im Frühjahr. Während im ersten Halbjahr vor allem die Notierungen an den internationalen Metallmärkten nach oben zeigten, sorgte zuletzt die Abwertung des Euro gegenüber dem Dollar für steigende Preise für deutsche Einkäufer. 

Der Industriemetallpreis-Index (IMP-Index), der monatlich vom Institut der deutschen Wirtschaft (IW) in Köln ermittelt wird, ist im Juli um 1,3% auf ein neues Rekordniveau von 533,6 Punkten angestiegen. Der Index bildet die Perspektive der deutschen Metalleinkäufer ab, indem die Preise der wichtigsten Importmetalle in Euro ermittelt und entsprechend gewichtet werden. Die jüngste Preisdynamik ist deutlich geringer als im Frühjahr, als die monatlichen Preissteigerungen zumeist zwischen 2% und 3% lagen, in der Spitze aber deutlich über 7% lagen. 

Auf den internationalen Metallmärkten gab es im Juli spürbare Preisbewegungen, die sich im Korb der Metalle weitgehend ausgeglichen haben. Ohne eine Veränderung des Wechselkurses wäre der IMP-Index im Juni nicht gestiegen, sondern geringfügig um 0,6% gefallen. Erst die Abwertung des Euro im Vergleich zum Dollar hat die Kosten für verarbeitende Unternehmen in Euroland klettern lassen. 

Blei und Zinn sehr fest

Bei den einzelnen Metallen zeigen sich stark divergierende Preisveränderungen. Auf Euro-Basis sind vor allem Blei mit 8,7% und Zinn mit 6,7% kräftig gestiegen. Auch Aluminium ist mit 4% spürbar teurer geworden. Zink und Eisenerz zogen um je 1,8% an. Dagegen lag Gold mit einem Plus von 0,4% fast unverändert. Stabil lag der Kupferpreis. Entlastung gab es nur bei Silber, das im Juli 3,1% günstiger wurde.

Im Vergleich mit den Vorjahreswerten ragen vor allem Eisenerz und Zinn mit Steigerungen von rund 90% heraus. Die Indexschwergewichte Kupfer und Aluminium legten innerhalb von zwölf Monaten um rund 45% zu. Nur Gold verlor an Wert: Die vermeintlich sichere Anlage gab in Euro gerechnet um gut 5% im Jahresvergleich nach.

*) Der Autor ist Geschäftsführer des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) in Köln und Leiter des Wissenschaftsbereichs.