Elektronikkonzern

Samsung profitiert vom Chip-Boom

Die weltweit starke Nachfrage nach Speicherchips und Prozessoren hat die Geschäftszahlen von Samsung Electronics im ersten Quartal auf neue Höchstwerte getrieben.

Samsung profitiert vom Chip-Boom

mf Tokio

Die weltweit starke Nachfrage nach Speicherchips und Prozessoren hat die Geschäftszahlen von Samsung Electronics im ersten Quartal auf neue Höchstwerte getrieben. Zwischen Januar und März stiegen die Einnahmen des südkoreanischen Weltmarktführers für Smartphones und Speicherchips im Vergleich zum Vorjahr um 19% auf 77,8 Bill. Won (58,2 Mrd. Euro) und markierten zum dritten Mal in Folge einen neuen Quartalsrekord. Der Nettogewinn sprang um 59% auf 11,3 Bill. Won (8,5 Mrd. Euro).

Auch der Betriebsgewinn der Halbleitersparte erreichte mit 8,45 Bill. Won (6,3 Mrd. Euro) und einem Sprung um das 2,5-Fache zum Vorjahr einen historischen Spitzenwert, ebenso wie das Geschäft mit Bildschirmen für mobile Geräte. Das Unternehmen betonte auch das gute Abschneiden der Foundry-Sparte, die Chips für andere Abnehmer fertigt. Trotz allem schloss die Aktie in Seoul um 0,3% tiefer.

Bei Halbleitern wirkten sich der große Bedarf an Speicherchips von Rechenzentren sowie die schwächere Landeswährung Won gewinntreibend aus. Zugleich seien die Preise wegen der robusten Nachfrage weniger stark zurückgegangen als erwartet, teilte Samsung mit. Auch der Geschäftszweig für Smartphones, Tablets und Netzwerke entwickelte sich aufgrund der begehrten Spitzenmodelle Galaxy S22 sowie 5G-fähigen Massenmodellen prächtig. Hier stiegen die Einnahmen um 13 % zum Vorjahr auf den Rekord von 48,1 Bill. Won (36 Mrd. Euro). Der operative Gewinn von 4,6 Bill. Won lag allerdings um 17% unter dem Vorjahr.

Für das laufende Quartal gab Samsung relativ optimistische Prognosen ab. Der Bedarf an Speicherchips werde sich trotz anhaltender Unsicherheiten robust entwickeln, hieß es. Der Weltmarkt für Smartphones werde zwar leicht zurückgehen. Aber der eigene Absatz könnte gegen den Markttrend zunehmen und die Gewinne absichern. In der zweiten Jahreshälfte könnten sowohl das Smartphone- als auch das Halbleitergeschäft weiter anziehen.

Neue faltbare Modelle würden die Nachfrage nach Smartphones ankurbeln, teilte Samsung mit. Das Volumen dieses Nischenmarktes werde sich in diesem Jahr verdoppeln, sagte Vizepräsident Kim Sung-koo. Bei Halbleitern will Samsung den Ausbau fortschrittlicher Prozesse für Komponenten priorisieren.

Der Ehrgeiz von Südkoreas größtem Unternehmen spiegelt sich in den Kapitalausgaben wider: Im ersten Quartal investierte Samsung 7,9 Bill. Won (5,9 Mrd. Euro), davon 85% für Halbleiter. Bis 2030 will der Konzern insgesamt 171 Bill. Won (128 Mrd. Euro) für Entwicklung und Fertigung in die Hand nehmen, um den Konkurrenten TSMC als weltgrößten Chip-Auftragsfertiger abzulösen.

Samsung
Kennzahlen nach Korea-IFRS
1. Quartal      
in Bill. Won20222021
Umsatz77,7865,39
Bruttoertrag30,7123,89
Vorsteuerergebnis15,079,75
Nettoergebnis11,327,14
Eigenkapitalrendite (%)15,0010,00
Ebitda-Marge (%)30,0025,00
1 Euro = 1337 WonBörsen-Zeitung