Solartechnik

SMA Solar enttäuscht mit Ausblick

Der Solartechnikkonzern SMA im vergangenen Jahr seine Ergebnisprognose verfehlt. Da auch die Guidance für 2022 hinter den Erwartungen zurückbleibt, stürzt der Aktienkurs ab.

SMA Solar enttäuscht mit Ausblick

dpa-afx Niestetal

Der Solartechnikhersteller SMA Solar hat das zuvor zweimal gesenkte Ergebnisziel für das vergangene Jahr verfehlt. Hintergrund sind die Probleme mit einem nun gekündigten Servicevertrag für Fotovoltaik-Kraftwerke. Zudem enttäuschte SMA Solar mit einem mauen Ausblick für das neue Jahr. Hier belasten anhaltende Lieferengpässe das Geschäft.

Daraufhin geriet die Aktie am Mittwoch unter die Räder. Der Kurs stürzte bis zu 24% ab. Das bereinigte operative Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) liege um fast drei Viertel unter der Markterwartung, schrieb Analyst Constantin Hesse vom Investmenthaus Jefferies. Es sei deutlich hinter der vom Unternehmen zuletzt gekürzten Prognose zurückgeblieben. Auch der Ausblick auf 2022 sei eine Enttäuschung. Sowohl die Umsatz- als auch die Ergebnisprognose lägen unter den aktuellen Markterwartungen.

SMA Solar hatte im Januar ihr bereits im vergangenen September gesenktes Ergebnisziel weiter zu­rück­genommen und von Problemen mit einem Servicevertrag berichtet. So hatte der Konzern nachträglich Mängel festgestellt und erklärt, der zusätzliche nötige Aufwand, die vertraglich zugesicherten Leistungen der Anlagen zu gewährleisten, sei nicht zu rechtfertigen. Nun hat SMA den Vertrag beendet und muss dafür Rückstellungen bilden. Das Ebitda lag damit 2021 mit voraussichtlich 9 Mill. Euro weit unter den zuletzt angepeilten 20 Mill. bis 30 Mill. Euro, wie das Unternehmen aus dem hessischen Niestetal mitteilt. Der Umsatz landete bei 984 Mill. Euro.

Für das neue Jahr peilt SMA beim operativen Ergebnis einen Anstieg auf 10 Mill. bis 60 Mill. Euro an. Analysten rechneten im Schnitt mit rund 75 Mill. Euro. Beim Umsatz sieht SMA eine Spanne von 900 Mill. bis 1,05 Mrd. Euro. Auch hier hatten Experten bisher mehr auf dem Zettel. Dabei leidet SMA unter der weltweiten Verknappung von Chips und weiteren elektronischen Komponenten. Dies habe das Geschäft bereits in der zweiten Jahreshälfte des vergangenen Jahres beeinträchtigt, erklärte Vorstandssprecher Jürgen Reinert.

„Die Liefersituation bleibt angespannt und wird uns auch im weiteren Verlauf dieses Jahres vor Herausforderungen stellen.“ SMA werde „alles tun, um den aktuell sehr guten Auftragseingang zu bedienen“, so der Manager, der angesichts der Bemühungen, anstatt auf fossile verstärkt auf regenerative Energien zu setzen, weiter „hervorragende Wachstumsperspektiven“ sieht.

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