Versandapotheke

Sparmaßnahmen zeigen bei Zur Rose erste Wirkung

Die Versandapotheke Zur Rose machte 2022 weniger Verlust als befürchtet. Die Kehrseite der Medaille ist allerdings ein deutlicher Umsatzrückgang.

Sparmaßnahmen zeigen bei Zur Rose erste Wirkung

ab Köln – Für die Versandapotheke Zur Rose beginnen sich die 2022 eingeleiteten Effizienzmaßnahmen langsam auszuzahlen. Folglich wird die Ergebnisprognose für den abgelaufenen Turnus leicht angehoben. Hatten die Schweizer zuletzt einen operativen Verlust für 2022 von 75 bis 85 Mill. sfr erwartet, gehen sie nun von einem Verlust von 70 bis 75 Mill. sfr aus, wie Zur Rose mit Bekanntgabe der Umsatzzahlen mitteilte. Zugleich zeigen sich die „Maßnahmen zur Komplexitätsreduktion“ aber auch im Umsatz. Nach den Angaben landete der Gruppenumsatz im abgelaufenen Turnus bei 1,8 Mrd. sfr, ein Rückgang um 9,7 %.

Das größte Minus wurde im größten Einzelmarkt Deutschland mit −18,4 % (1,1 Mrd. sfr) eingefahren. Er steht für fast 60% der Konzernerlöse. Allein im Schlussquartal kam es mit 237 Mill. sfr zu einem Erlöseinbruch um fast ein Drittel.

Zur Rose verweist zur Begründung auf gedrosselte Marketingausgaben, Effekte aus Integrations- und Logistikmaßnahmen im Zusammenhang mit der Überführung der Marken Medpex und Eurapon sowie auf Folgen der Arzneimittelknappheit. Allerdings hat sich hierzulande auch die Zahl der aktiven Kunden im letzten Jahresviertel 2022 um 800 000 auf 10,4 Millionen Kunden verringert. Hintergrund dafür sei die Konzentration auf potenzielle E-Rezept-Kunden.

Im Schweizer Heimatmarkt, der für gut 37 % der Erlöse steht, gelang dagegen im Gesamtjahr ein Umsatzzuwachs um 9,5 % auf 687 Mill. Euro. Im übrigen Europageschäft gingen die Erlöse 2022 um 13,7% auf 71 Mill. Euro zurück.

Angesichts der verbesserten Ertragsaussichten bekräftigt die Online-Apotheke das Ziel, im laufenden Turnus den Break-even auf Ebene des bereinigten Ebitda zu schaffen. Wie es heißt, ist die Prognose unabhängig von der Hochlaufgeschwindigkeit bei der Einführung des E-Rezepts. Nachdem sich die flächenweite Einführung des elektronischen Rezepts 2022 weiter verzögert hatte, soll das Einlösen von E-Rezepten in Apotheken mit der elektronischen Gesundheitskarte nun von Mitte 2023 an möglich werden.

Die stark gebeutelte Aktie stieg am Donnerstag in der Spitze um 12 %. Bis zum Handelsende war der Tagesgewinn jedoch vollständig aufgebraucht. Ausgehend vom 52-Wochen-Hoch, das Ende Januar 2022 mit 225 sfr erreicht wurde, hat die Aktie 85 % an Wert eingebüßt.