Trotz Produktionsausfall

Stellantis bekräftigt Margenziel

Der Chipmangel hat Stellantis gebremst. Dennoch bekräftigt die Opel-Mutter ihr Margenziel. Der Umsatz ist allerdings eingebrochen, der Aktienkurs gab zwischenzeitlich fast 2% nach.

Stellantis bekräftigt Margenziel

wü Paris

Der Chipmangel hat die Opel-Mutter Stellantis im dritten Quartal deutlich ausgebremst. Die zu Beginn des Jahres aus der Fusion von PSA und Fiat Chrysler entstandene Automobilgruppe konnte deshalb in der Zeit von Juli bis Ende September 600000 Fahrzeuge nicht wie geplant bauen. Das entspricht rund 30 % der geplanten Produktion. Der Produktionsausfall belief sich bereits im ersten Halbjahr auf 700000 Fahrzeuge. Die Verknappung falle etwas stärker aus als im August angenommen, sagte Finanzchef Richard Palmer. Er rechnet zwar im vierten Quartal mit einer leichten Besserung, warnt jedoch auch, dass die Sichtbarkeit bei Halbleitern nach wie vor sehr schwierig für die Industrie sei.

Der Produktionsausfall im Ge­samtjahr dürfte nun höher ausfallen als bislang angenommen, erklärte der Automobilkonzern, ohne konkrete Zahlen zu nennen. Bisher war Konzernchef Carlos Tavares davon ausgegangen, dass Stellantis wegen des Chipmangels 2021 rund 1,4 Millionen Fahrzeuge nicht bauen kann. Wie ihre Wettbewerber verwendet die Opel-Mutter die zur Verfügung stehenden Chips für ihre rentabelsten Modelle. Das ermöglicht ihr, ihre Prognose beizubehalten, sofern sich der Chipmangel nicht weiter verschlimmert und sofern es nicht zu neuen Lockdowns in Europa oder den USA kommt. Stellantis peilt für das Gesamtjahr eine bereinigte operative Marge von 10 % an. Um die Marge zu schützen, hat der Automobilkonzern in den letzten Monaten auch zu strikten Maßnahmen gegriffen und einige Werke für mehrere Monate geschlossen, so wie das Opel-Werk in Eisenach, das erst Anfang 2022 wieder den Betrieb aufnehmen soll.

Der Umsatz von Stellantis brach im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 14 % auf 32,5 Mrd. Euro ein. Für das Gesamtjahr rechnet der Konzern nach Angaben von Finanzchef Palmer mit einem Umsatz von 150 Mrd. Euro, vielleicht etwas weniger. Der Absatz brach im Vergleich zu den Verkäufen von PSA und Fiat Chrysler im dritten Quartal 2020 um 27 % auf 1,1 Millionen Fahrzeuge ein. Bisher hat der fusionierte Konzern noch keinen Strategieplan vorgestellt. Beobachter glauben, dass dies im ersten Quartal passieren könnte.

An der Börse von Paris gab die Aktie von Stellantis am Donnerstag zwischenzeitlich um fast 2 % nach, während der CAC 40 leicht zulegte.