Energie

Stromerzeuger Steag treibt Verkaufs­prozess voran

Der Energiekonzern Steag läutet den Verkaufsprozess ein. Bevor der Startschuss Anfang 2023 fällt, muss das Unternehmen aber erst noch in einen schwarzen und einen grünen Bereich aufgespalten werden.

Stromerzeuger Steag treibt Verkaufs­prozess voran

Reuters Düsseldorf

Deutschlands fünftgrößter Energiekonzern Steag will Anfang kommenden Jahres mit dem eigenen Verkaufsprozess beginnen. Die Vorbereitungen dafür liefen „auf Hochtouren“, sagte der Vorsitzende der Geschäftsführung, Andreas Reichel, vor der Wirtschaftspublizistischen Vereinigung Düsseldorf. Bis Anfang Dezember solle der schwarze Bereich mit den Kohlekraftwerken separat aufgestellt werden und bis Anfang Januar der grüne Bereich, zu dem die erneuerbaren Energien gehören. „Wir können unmittelbar im An­schluss daran in den Verkaufsprozess einsteigen.“

Ziel sei es, Mitte des kommenden Jahres eine Vereinbarung mit einem Käufer zu unterzeichnen, sagte der Manager. Bis Ende 2023 solle die Transaktion abgeschlossen sein. Beide Bereiche sollen zusammen an einen neuen Eigentümer verkauft werden. Der Konzern gehe davon aus, sowohl bei strategischen Investoren als auch bei Finanzinvestoren auf Interesse zu stoßen.

Hinter der Steag steht ein Konsortium aus sechs Stadtwerken aus dem Ruhrgebiet, die ihre Anteile in der kommunalen Beteiligungsgesellschaft KSBG ge­bündelt haben. Die Steag zählt 5 700 Beschäftigte. Dem Konsortium gehören die Stadtwerke Duisburg, Dortmund, Bochum, Essen, Oberhausen und Dinslaken an. Die KSBG ist seit 2014 alleinige Gesellschafterin des Unternehmens.

Der schwarze Bereich erlebt derzeit im Zuge der Energiekrise einen Aufschwung. Viele Kohlekraftwerke werden in Deutschland länger am Netz belassen oder zurückgeholt, um die Versorgungssicherheit zu ge­währleisten. Auch Steag bringt befristet bis 2024 mehrere Kohlekraftwerke zurück an den Markt. Das zahlt sich betriebswirtschaftlich aus.