Private Equity

Triton nimmt Clinigen von der Börse

Der Finanzinvestor Triton wird die britische Pharmafirma Clinigen für 1,2 Mrd. Pfund von der Börse nehmen. Medienberichten zufolge war auch der New Yorker Hedgefonds Elliott an Bord.

Triton nimmt Clinigen von der Börse

hip London

Der Finanzinvestor Triton und der Board der Pharmafirma Clinigen haben sich auf eine Übernahme zum Preis von 883 Pence in bar je Aktie geeinigt. Dadurch wird die Gesellschaft mit 1,2 Mrd. Pfund bewertet. Wie das Unternehmen per Pflichtveröffentlichung mitteilt, entspricht das einer Prämie von 41% auf den letzten Schlusskurs vor Bekanntwerden des Kaufinteresses. Medienberichten zufolge hat der New Yorker Hedgefonds Elliott auf eine Zerschlagung der Gesellschaft gedrungen.

Clinigen entwickelt keine eigenen Medikamente, sondern erwirbt Rechte an Produkten von Entwicklern, lässt sie von Auftragsherstellern produzieren und vertreibt sie weltweit. Zu ihren Produkten gehört das Krebsmedikament Proleukin. Die europäische Private-Equity-Gesellschaft habe Clinigen lange beobachtet und sei beeindruckt von der von Board und Management verfolgten Strategie, sich durch eine Kombination von Angeboten über den gesamten Produktlebenszyklus hinweg vom Wettbewerb abzusetzen, heißt es in der Pflichtveröffentlichung.

Private-Equity-Firmen kaufen seit Monaten in Großbritannien in großem Stil zu. Die Übernahmeschlacht um den Lebensmitteleinzelhändler WM Morrison Supermarkets gehörte zu den spektakulärsten Aktionen dieser Art. Aber auch kleinere Unternehmen finden Interessenten. So holte sich KKR die Londoner Handwerkerplattform Pimlico Plumbers.

Spekulationen über einen möglichen Bieterwettkampf waren nicht sehr langlebig. „Bei diesem Preis ist ein höheres Angebot unwahrscheinlich“, urteilte der Analyst Alistair Campbell von Liberum Capital. Investoren könnten zwar mit Blick auf Proleukin einen höheren Preis fordern, aber die Optionen für das Medikament seien hochriskant, der von Triton gebotene Preis dagegen angemessen. Sein Kollege Miles Dixon von Peel Hunt empfahl den Aktionären, das Angebot von Triton anzunehmen. Es gebe da zwar einen Wert, aber der sei am Aktienmarkt schwer zu bekommen. „Wir glauben leider, dass der Turnaround am besten jenseits des Blicks der öffentlichen Märkte zu erreichen ist“, schrieb Dixon. „Wir glauben, dass Clinigen unter unserer Eigentümerschaft ihr Wachstum beschleunigen und ihren Kunden, Mitarbeitern des Gesundheitswesens und Patienten besser zu Diensten sein wird“, sagte Jan Pomoell, Co-Head des Health­care-Geschäfts von Triton.

Clinigen wurde von RBC Capital Markets und Numis beraten. Triton ließ sich von J.P. Morgan Cazenove zur Hand gehen.