Vivendi-Tochter

Universal Music Group steht vor Börsengang

Der Medienkonzern Vivendi hat nach dem grünen Licht der niederländischen Marktaufsicht Stichting Autoriteit Financiële Markten den Startschuss für den Börsengang seiner Musiktochter Universal Music Group (UMG) gegeben. Auf Basis einer Bewertung von...

Universal Music Group steht vor Börsengang

wü Paris

Der Medienkonzern Vivendi hat nach dem grünen Licht der niederländischen Marktaufsicht Stichting Autoriteit Financiële Markten den Startschuss für den Börsengang seiner Musiktochter Universal Music Group (UMG) gegeben. Auf Basis einer Bewertung von 33 Mrd. Euro wird es das wichtigste IPO in Europa seit Beginn des Jahres. Die weltweite Nummer 1 im Musikgeschäft soll am 21. September in Amsterdam den Gang aufs Parkett wagen. Der technische Referenzpreis werde am 20. September nach Börsenschluss von Euronext Amsterdam mitgeteilt, teilte Vivendi mit. Der einheitliche Stückpreis je Aktie dürfte bei etwa 18,20 Euro liegen.

Mit dem Börsengang setzt die von Vincent Bolloré kontrollierte Gruppe ihren Rückzug aus dem Kapital ihres Schmuckstücks weiter fort. Sie hat erst letzten Monat in zwei Schritten insgesamt 10% des UMG-Kapitals für 3,95 Mrd. Dollar an Pershing Square Holdings verkauft, den spekulativen Fonds von William Ackman. Davor hatte ein von Tencent aus China geführtes Konsortium 2019 und 2020 eine Beteiligung in Höhe von insgesamt 20% an UMG für 6 Mrd. Euro erworben. Die Vivendi-Aktionäre hatten der Abspaltung des Musikverlags, der seinen Umsatz im ersten Halbjahr um 17% auf 3,8 Mrd. Euro gesteigert hat, sowie der Verteilung von 60% des Kapitals im Wert von 19,8 Mrd. Euro an seine derzeitigen Anteilseigner trotz Kritik einiger aktivistischer Fonds mit großer Mehrheit zugestimmt.

Bei dem Börsengang werden 18% des UMG-Kapitals im Wert von 5,9 Mrd. Euro direkt an Vincent Bolloré gehen. Beobachter rätseln, was der bretonische Geschäftsmann damit vorhat. Das von Tencent ge­führte Konsortium wird nach dem Börsengang wie bereits jetzt 20% an UMG halten, Pershing Square Holdings 10%, Vivendi 10,12% und Société Générale 3,28%. Die definitive Verteilungsparität soll am 21. September festgelegt werden. Sollte sie angepasst werden und nicht 1:1 wie bisher vorgesehen ausfallen, sollen Ausgleichszahlungen für die Bruchteile gezahlt werden.

Die Vivendi-Aktie gab am Dienstag in einem leicht schwächelnden Markt an der Pariser Börse zwischenzeitlich um 0,43% auf 32,46 Euro nach.