E-Commerce

US-Kartellbehörde verklagt Amazon wegen Praktiken bei Marktplatzgeschäft

Die Federal Trade Commisson hat nach jahrelangen Beschwerden eine Kartellklage gegen den Online-Riesen Amazon eingereicht. Es geht um angeblich wettbewerbswidrige Praktiken im Marktplatzgeschäft. 17 US-Bundesstaaten haben sich der Klage angeschlossen.

US-Kartellbehörde verklagt Amazon wegen Praktiken bei Marktplatzgeschäft

US-Kartellbehörde verklagt Amazon wegen Marketplace

dpa-afx/Reuters Washington

Die US-Behörde Federal Trade Commission (FTC) hat am Dienstag eine lang erwartete Kartellklage gegen Amazon eingereicht. Dabei nimmt sie das Marktplatzgeschäft des Konzerns ins Visier und wirft ihm eine Monopolstellung vor. Die Kartellklage von FTC und 17 US-Bundesstaaten sei vor einem Bundesgericht in Seattle eingereicht worden, teilte die Behörde mit. Darin wird Amazon vorgeworfen, Konkurrenten von Dienstleistungen im Online-Marktplatzgeschäft auszuschließen und Wettbewerb so zu unterdrücken.

Zudem beschuldigt die Behörde den Konzern, dass er die Händler dazu zwinge, seine eigenen Logistik- und Lieferdienstleistungen zu nutzen, um im Gegenzug auf der Plattform prominent platziert zu werden. Zudem bestrafe Amazon Verkäufer, die ihre Waren auf konkurrierenden Internetseiten günstiger anböten. Amazon sei ein Monopolist und nutze seine marktbeherrschende Stellung derart, dass Käufer und Verkäufer mehr für einen schlechteren Service zahlen müssten, sagte die FTC-Vorsitzende Lina Khan.

Amazon kritisierte die FTC-Klage und nannte sie "falsch", was die Fakten und Gesetze betreffe, und kündigte an, sie vor Gericht auszutragen. Der Klage gingen eine vierjährige Untersuchung und Bundesklagen gegen die Alphabet-Tochter Google und die Facebook-Mutter Meta voraus. Die FTC verlangt vom zuständigen Gericht, eine dauerhafte Verfügung zu erlassen, die Amazon sein mutmaßlich rechtswidriges Verhalten verbietet.