Umweltdienstleistungen

Veolia verkauft britisches Müllgeschäft von Suez

Um die Bedenken der Wettbewerbshüter wegen der Übernahme von Suez auszuräumen, muss sich Veolia von einigen Aktivitäten trennen. Das Programm ist mit dem nun vereinbarten Verkauf fast abgeschlossen.

Veolia verkauft britisches Müllgeschäft von Suez

wü Paris – Umweltdienstleister Veolia will sich von dem Müllgeschäft in Großbritannien trennen, das er im Rahmen der Akquisition seines Wettbewerbers Suez übernommen hat. Er hat dafür Macquarie Asset Management den Zuschlag erteilt. Beide Parteien unterzeichneten eine Kaufabsichtserklärung, in der der Preis für die Suez Recycling and Recovery UK Group Holdings mit 2,4 Mrd. Euro festgelegt wird. Das entspricht nach Angaben Veolias dem 16,9-Fachen des normalisierten Ebitda (Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) der Sparte von 2021.

Der geplante Verkauf sei eine effiziente Antwort auf die Hauptsorgen der britischen Competition and Markets Authority, erklärte der Konzern. Die Wettbewerbsbehörde hatte eine vertiefte Prüfung des Zusammenschlusses der beiden Umweltdienstleister angeordnet und in einem im Mai veröffentlichten vorläufigen Bericht Bedenken geäußert, dass sich dadurch die Zahl der Anbieter in Großbritannien reduziere. Die Be­hörde muss nun allerdings noch dem geplanten Verkauf des britischen Müllgeschäfts von Suez an die Australier zustimmen.

Nach diesem Schritt bleibe Veolia mit einem Umsatz von rund 2 Mrd. Euro ein wichtiger Akteur im britischen Müllgeschäft, erklärte der Umweltdienstleister. Er hat einen Großteil seines heimischen Konkurrenten Suez im Januar nach einer monatelangen Übernahmeschlacht für 13 Mrd. Euro übernommen.

Veolia hat das Programm der Verkäufe, mit denen den Auflagen der Wettbewerbshüter entsprochen werden soll, mit der nun geplanten Veräußerung des britischen Müllgeschäfts von Suez nach eigenen Angaben so gut wie abgeschlossen. Es komme damit auf einen kumulierten Wert von 3,4 Mrd. Euro, erklärte der Konzern.

Im ersten Halbjahr hat Veolia den Umsatz im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 48% auf 20,2 Mrd. Euro gesteigert. Das Ebitda legte um 41,9% auf 2,95 Mrd. Euro zu. Dagegen brach das Nettoergebnis von 301 Mill. Euro auf 236 Mill. Euro ein. Schuld daran waren vor allem Kosten in Höhe von 154 Mill. Euro im Zusammenhang mit der Akquisition von Suez sowie Wertminderungen der Aktivitäten der Gruppe in Russland für 80 Mill. Euro.

Die Verschuldung wiederum erhöhte sich von 9,53 Mrd. Euro Ende vergangenen Jahres auf 22,35 Mrd. Euro. Für das Gesamtjahr peilt Veolia ein organisches Ebitda-Wachstum am oberen Ende der in Aussicht gestellten 4% bis 8% sowie ein solides organisches Umsatzwachstum und ein laufendes Nettoergebnis von rund 1,1 Mrd. Euro an. Die Veolia-Aktie legte Montag in Paris zeitweise um 2,1% auf 24,50 Euro zu.

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