– Der Gewerbeimmobilienkonzern DIC Asset setzt infolge der Übernahme von VIB Vermögen die Prognose für das laufende Jahr herauf. Die Frankfurter veranschlagen das operative Ergebnis aus der Vermietung (Funds from Operations, FFO) vor Steuern und nach Minderheiten nun auf 130 Mill. bis 136 Mill. Euro. Die Bruttomieteinnahmen sollen 170 Mill. bis 180 Mill. Euro erreichen, teilt DIC mit. Bisher hatte das Management zwischen 115 Mill. und 119 Mill. Euro FFO und 106 Mill. bis 109 Mill. Euro Bruttomieten in Aussicht gestellt. Im vergangenen Jahr lag das FFO bei 107,2 Mill. Euro.

Die auf Logistikimmobilien spezialisierte VIB wird den Angaben zufolge ab 1. April 2022 konsolidiert. Nach Ablauf des Teilerwerbsangebots hält DIC nun 60% an der neuen Tochter. In einer Grundsatzvereinbarung sagt DIC Asset zu, den VIB-Verwaltungssitz in Neuburg a.d. Donau zu belassen. Die Finanzkalender würden harmonisiert und der Informations- und Datenaustausch intensiviert. Die für Ende Juni angesetzte VIB-Hauptversammlung soll auf Ende August verschoben werden. Den Dividendenvorschlag für 2021 von 0,85 Euro je Aktie unterstützt der Mehrheitsaktionär. Für 2020 hatte VIB 0,75 Euro ausgeschüttet.

Bei dem Teilangebot über 51 Euro je Aktie seien 33,7% der VIB-Aktien angedient worden. Das entspricht 9,34 Millionen Stück, was den geplanten Rahmen von 6,5 Millionen überschreitet. DIC hebt das Kaufvolumen nun leicht auf 6,59 Millionen Aktien an. Die überzähligen Anteile werden an die Aktionäre zurückgebucht.

Das kombinierte Immobilienvermögen wird mit mehr als 13 Mrd. Euro angegeben, wobei ein großer Teil der DIC-Assets auf das institutionelle Geschäft entfällt, also Dritten gehört. An der kommunizierten An- und Verkaufsplanung hält DIC fest. Demnach sind für 1,4 Mrd. bis 1,9 Mrd. Euro Käufe geplant, davon 200 Mill. bis 300 Mill. Euro für den Eigenbestand und 1,2 Mrd. bis 1,6 Mrd. Euro für das institutionelle Geschäft. Auf der Verkaufsseite wird mit einem Gesamtvolumen von 300 Mill. bis 500 Mill. Euro gerechnet.

Mit der Akquisition baut DIC vor allem das Logistiksegment aus. Darüber hinaus verfügt VIB über Indus­trie- und Handelsimmobilien. Im Zuge der Übernahme nehmen VIB-Vorstandschef Martin Pfandzelter und Finanzvorstand Holger Pilgenröther ihren Hut. Sie scheiden zum 30. Juni 2022 aus. Im Gegenzug zieht Dirk Oehme, der Finance und Accounting bei DIC Asset leitet, in den VIB-Vorstand ein. Zudem soll zeitnah ein weiterer Vorstand bestellt werden. Pfandzelter, Jahrgang 1963, gehört dem Leitungsgremium seit 2014 an, der 1965 geborene Pilgenröther seit 2013.

Im Aufsichtsrat haben Florian Lehn und Michaela Regler ihre Ämter niedergelegt. Stattdessen sollen DIC-CEO Sonja Wärntges und DIC-Aufsichtsratschef Gerhard Schmidt in das VIB-Kontrollgremium einziehen. Ludwig Schlosser, derzeit Vorsitzender des Aufsichtsrats, und Jürgen Wittmann machen weiter. Schlosser gehörte zwischen 2000 und 2016 dem VIB-Vorstand an, davon sieben Jahre als CEO.

Für das abgelaufene Jahr meldet VIB 66,7 Mill. Euro Gewinn vor Steuern, bereinigt um Bewertungseffekte. Das sind 15,6% mehr als 2020. Praktisch im Gleichschritt legte das FFO je Aktie von 1,83 auf 2,11 Euro zu. VIB verbuchte hohe Bewertungserträge von 108,2 Mill. Euro – im Vorjahr waren es 22,3 Mill. Euro. Somit kletterte das Konzernergebnis auf 153,7 Mill. Euro – mehr als eine Verdoppelung im Vergleich zu 2020. Der Umsatz legte infolge zusätzlicher Mieteinnahmen um ein Zehntel auf 103,8 Mill. Euro zu. Im laufenden Jahr sollen es 103 Mill. bis 109 Mill. Euro werden. Den bereinigten operativen Vorsteuergewinn 2022 siedelt VIB zwischen 67 Mill. und 71 Mill. Euro an, das FFO auf 58 Mill. bis 62 Mill. Euro.