Autoindustrie

Volkswagen startet Investitionsoffensive

Die Elektrifizierung seiner Flotte treibt der Volkswagenkonzern mächtig voran. Weitere Milliardeninvestitionen sind jetzt dafür bereitgestellt worden. Konzernchef Oliver Blume spricht über 2023 von einem „entscheidenden Jahr“.

Volkswagen startet Investitionsoffensive

Volkswagen treibt die Elektrifizierung seiner Flotte voran und will bis 2027 insgesamt 180 Mrd- Euro investieren. Zwei Drittel davon sollten in die Elektrifizierung und Digitalisierung fließen, teilte Europas größer Autokonzern am Dienstag anlässlich der Bilanzvorlage 2022 in Berlin mit. Angesichts einer Nettoliquidität von zuletzt 43 Mrd. Euro, in der 16 Mrd. aus dem Börsengang der Sportwagentochter Porsche eingeflossen sind, sehen sich die Wolfsburger in der Lage, die im laufenden Jahr anfallenden Investitionen zu stemmen. Für die kommende Jahre setzt Volkswagen auf weiterhin robuste Geschäfte bei einem hohen Barmitteilzufluss.

Konzentration auf Profit-Pools

Bei den Investitionen will sich Volkswagen nach eigenen Angaben auf die attraktivsten Profit-Pools konzentrieren. Dazu zählen die Wolfsburger vor allem die Batteriestrategie, der Ausbau der Präsenz in Nordamerika, die Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit in China im Bereich Digitalisierung und bei den Produkten sowie die Weiterentwicklung des Modellangebots des Konzerns.

In die Zukunftsfelder Digitalisierung und Elektrifizierung fließen 68% der Investitionen. In der zurückliegenden Fünfjahresplanung waren es noch 56%. Bereits 2025 soll jedes fünfte verkaufte Fahrzeug weltweit über einen reinen Elektroantrieb verfügen. Ein wesentlicher Grund für den Anstieg der Gesamtinvestitionen sind die bis zu 15 Mrd. Euro für den Aufbau von Zellfabriken der Batterie-Tochter PowerCo sowie Vorleistungen für dessen Rohstoffsicherung. Bis 2030 soll die PowerCo einen Jahresumsatz von mehr als 20 Mrd. Euro erreichen. Hinzu kommen die laufenden Investitionen in die letzte Generation von Verbrennungsmotoren. Der Höhepunkt der Investitionen soll 2025 erreicht sein, danach sollen die Ausgaben kontinuierlich sinken.

„2023 entscheidendes Jahr“

„2023 wird ein entscheidendes Jahr, um strategische Ziele umzusetzen und den Fortschritt des Konzerns zu beschleunigen“, erklärte Konzernchef Oliver Blume, der zugleich Chef von Porsche ist. Volkswagen hatte Anfang März mit einem optimistischen Ausblick überrascht. Demnach soll der Umsatz angesichts des hohen Auftragsbestands um 10 bis 15% zulegen und die operative Rendite in einer Bandbreite zwischen 7,5 und 8,5% landen. Bei der Nettoliquidität peilt der Konzern einen Wert zwischen 35 und 40 Mrd. Euro an.

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