In die Führungsriege des schweizerischen Lebensmittelriesen Nestlé kommt Bewegung. Guillaume Le Cunff, derzeit Chef der Tochter Nespresso, wird mit Wirkung zum 1. Juli CEO der Zone Europa und Mitglied der Konzernleitung. Er folgt auf Marco Settembri (Jahrgang 1959), der nach einer – wie es in der Mitteilung heißt – „herausragenden Karriere“ von über 36 Jahren bei Nestlé zum 30. Juni in den Ruhestand geht. Neuer CEO von Nespresso wird Philipp Navratil, seit 2020 Leiter von Nestlés strategischer Geschäftseinheit Kaffee. Vor seiner jetzigen Aufgabe war der 47-Jährige für Nestlé viele Jahre in Lateinamerika tätig, u.a. als Coffee Business Executive Officer in Mexiko.

Le Cunff (54) kam den Angaben zufolge 1998 zu Nestlé und bekleidete zunächst leitende Funktionen in den Bereichen Interne Revision und Finance, bevor er 2007 zu Nespresso wechselte. 2015 wurde er Chef von Nespresso USA und 2020 globaler CEO der Kaffeekapselmarke, die im vergangenen Jahrzehnt eine der größten Erfolgsgeschichten im Konzern war – nicht zuletzt, weil der US-Filmschauspieler George Clooney, der bereits seit 2006 als Testimonial für Nespresso wirbt („Nespresso. What else?“), von ihm bei der Stange gehalten wurde. Le Cunff habe die geografische Expansion und das organische Wachstum von Nespresso vorangetrieben, heißt es.

Der Italiener Settembri hatte seine Karriere bei Nestlé 1987 begonnen. In seinem Heimatland habe er mehrere Führungspositionen in verschiedenen Geschäftsbereichen innegehabt. „Unter seiner Führung entwickelte sich Purina Petcare zu einem der größten und profitabelsten Geschäftsbereiche von Nestlé in Europa“, heißt es in der Mitteilung. Im Jahr 2017 wurde er dann zum Leiter der Zone EMENA (Europa, Naher Osten und Nordafrika) ernannt. Im Rahmen der strategischen Entscheidung von Nestlé, den geografischen Fokus zu schärfen und neue Zonen zu schaffen, wurde Settembri 2022 Leiter der Zone Europa.

Mark Schneider (58), CEO von Nestlé, dankte Settembri laut der Mitteilung „für seine herausragenden Leistungen in all den vielen Jahren“. Seinen Nachfolger Le Cunff beschreibt der ehemalige Vorstandsvorsitzende von Fresenius als „inspirierende und erfahrene Führungsperson mit umfassender Erfahrung in den Bereichen Markenaufbau, Innovation, E-Commerce und Nachhaltigkeit“. Er sei die „ideale Führungspersönlichkeit, um die Zone Europa weiterzuentwickeln“.