Autoindustrie

Abschreibungen brocken Porsche SE erneut Milliardenverlust ein

Der Gewinneinbruch bei Porsche und Volkswagen schlägt beim Großaktionär Porsche SE durch. Die Beteiligungsholding verbucht zum ersten Quartal einen Fehlbetrag in Milliardenhöhe.

Abschreibungen brocken Porsche SE erneut Milliardenverlust ein

Porsche-Familienholding verbucht erneut Milliardenverlust

1,1 Mrd. Euro Defizit wegen Abschreibungen

sck München

Die Volkswagen- und Porsche Großaktionärin Porsche Automobil Holding SE hat abermals einen Milliardenverlust verzeichnet. Die in Stuttgart ansässige Beteiligungsgesellschaft meldet für das erste Quartal einen Fehlbetrag von 1,1 Mrd. Euro nach einem Gewinn von 1,1 Mrd. Euro im Vorjahr. Als Grund gibt die Porsche SE erneute Abschreibungen auf ihre beiden Kernbeteiligungen an. So verbuchte das Unternehmen nach eigenen Angaben Wertberichtigungen von 1,4 Mrd. auf den Beteiligungsbuchwert der VW AG und Wertberichtungen von 168 Mill. Euro auf das Paket an dem Sportwagenbauer.

Im vergangenen Jahr musste die Porsche SE ebenfalls hohe Abschreibungen auf die Kernbeteiligungen vornehmen. Das sorgte für einen Jahresdefizit nach Steuern von 20 Mrd. Euro.

Wertberichtigungstest

Ein Wertberichtigungstest hätte die weiteren Abschreibungen im zurückliegenden Dreimonatsabschnitt erforderlich gemacht, schreibt die Porsche SE in ihrem Zwischenbericht zum 31. März. Die von den Familien Porsche und Piëch dominierte Holding trägt damit der Geschäftsentwicklung und dem Aktienkursrückgang beim Wolfsburger Mehrmarkenkonzern und bei seiner Tochtergesellschaft Porsche AG Rechnung.

Zuletzt schockierte die Porsche AG die Märkte mit einer Gewinnwarnung. Das dämpft auch den Mutterkonzern. Die Schwäche im China-Geschäft und der holprige Verkauf von Elektrofahrzeugen drücken beide Dax-Mitglieder. Zudem sorgen die US-Zölle für zusätzliche Unsicherheit über den weiteren Geschäftsverlauf.

Aktie notiert fester

Die Anleger ließ die jüngste Verlustmeldung der Porsche SE kalt. Statt eines Kursrückgangs, der bei solchen Nachrichten üblich ist, notierte die Aktie im Xetra-Handel zeitweise 1,2% auf 38,55 Euro fester.

Die ebenfalls im Dax gelistete Porsche SE hält 53,3% der Stammaktien der VW AG. Unter Berücksichtigung der Vorzugspapiere beträgt der Anteil der Porsche SE am gesamten Grundkapital von VW 31,9%. An den nicht börsennotierte Stammaktien der Edelmarke aus Stuttgart-Zuffenhausen ist die Porsche SE mit einer Sperrminorität beteiligt. Dieses Paket umfast exakt 25% plus einer Aktie.

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