Kupferkonzern

Aurubis profitiert von Rohstoff-Boom

Der Kupferkonzern Aurubis hat nach einem Ergebnissprung auch im zweiten Quartal die im Januar erhöhte Prognose für das Ende September ablaufende Ge­schäftsjahr 2020/21 bekräftigt. Demnach rechnet das Hamburger MDax-Unternehmen mit einem auf 270...

Aurubis profitiert von Rohstoff-Boom

ste Hamburg

Der Kupferkonzern Aurubis hat nach einem Ergebnissprung auch im zweiten Quartal die im Januar erhöhte Prognose für das Ende September ablaufende Ge­schäftsjahr 2020/21 bekräftigt. Demnach rechnet das Hamburger MDax-Unternehmen mit einem auf 270 Mill. bis 330 (i.V. 221) Mill. Euro steigenden bereinigten Vorsteuergewinn sowie einer bereinigten Rendite auf das eingesetzte Kapital (Roce) von 9 bis 12 (9,3)%.

Nach den ersten sechs Monaten steht ein auf 185 (91) Mill. Euro verdoppeltes bereinigtes Vorsteuerergebnis zu Buche, wobei auf das zweite Quartal 103 (60) Mill. Euro entfallen. Das IFRS-Ergebnis, das unter anderem Metallpreisschwankungen aus der Anwendung der Durchschnittsmethode berücksichtigt, fiel mit 415 (16) Mill. Euro noch deutlich höher aus. Den deutlich höheren bereinigten Vorsteuergewinn führt Aurubis auf deutlich höhere Raffinierlöhne für Altkupfer und andere Recyclingmaterialien zurück. Für die Verbesserung sei ferner ein deutlich gestiegener Konzentratdurchsatz verantwortlich, dem marktbedingt geringere Schmelz- und Raffinierlöhne für Kupferkonzentrate gegenüberstanden. Im Vorjahr hatte ein Wartungsstillstand im ersten Quartal 2019/20 am Standort Hamburg das Ergebnis belastet.

Positive Ergebnisbeiträge lieferte im Berichtszeitraum zudem das Performance Improvement Program (PIP). Bereits im laufenden Geschäftsjahr und nicht wie ursprünglich erwartet erst 2022/23 sollen sich Synergien aus der Integration der seit Juni 2020 berücksichtigten ehemaligen Metallo-Standorte Beerse (Belgien) und Berango (Spanien) mit 15 Mill. Euro positiv auf das operative Ergebnis vor Abschreibungen (Ebitda) auswirken. Weitere Faktoren für die Ergebnissteigerung waren den Angaben zufolge die hohe Nachfrage nach Produkten sowie ein höheres Metallergebnis bei stark gestiegenen Metallpreisen. Negativ, so Aurubis weiter, hätten sich nur höhere Energiekosten durch gestiegene Strompreise ausgewirkt.

Die Auswirkungen der Pandemie auf das Ergebnis blieben gering, wie Vorstandschef Roland Harings bei der Vorlage des Zwischenberichts zum 31. März erklärte. Dies sei auch auf das gute Marktumfeld für Unternehmen der Kreislaufwirtschaft zurückzuführen. „Unsere Metalle und Produkte profitieren von einer wachsenden Nachfrage aus allen Bereichen der Wirtschaft.“

So verbuchte Aurubis im Kernsegment Metals Refining & Processing (MRP) im ersten Halbjahr einen um 26% auf knapp 7 (5,5) Mrd. Euro gestiegenen Umsatz, während der bereinigte Vorsteuergewinn um 61% auf 225 (140) Mill. Euro anzog. Im weiterhin zum Verkauf stehenden Segment Flat Rolled Products (FRP) stieg der Umsatz um 17% auf 662 Mill. Euro. Mit 3 (–2) Mill. Euro wurden zudem vor Steuern schwarze Zahlen geschrieben. Nach anfänglichen Verlusten legte der Kurs der Aurubis-Aktie am Montag um bis zu 1,9% auf 79,14 Euro zu.

Aurubis
Konzernzahlen nach IFRS
1. Halbjahr 1
in Mill. Euro2020/212019/20
Umsatz75196013
Rohergebnis942501
Betriebsergebnis (Ebit)41523
Konzernergebnis31912
Ergebnis je Aktie (Euro)7,300,27
Netto-Cash-flow125–25
Investitionen86124
Finanzverbindlichkeiten575184
Eigenkapitalquote(%)49,651,5 2
Roce 3 (%)11,97,5
1) Geschäftsjahr zum 30.9.; 2) Ende des vergangenen Geschäftsjahres; 3) bereinigt Börsen-Zeitung