BASF kappt die Jahresziele
Der Ludwigshafener Chemieriese BASF hat nach einem Ergebnisrückgang im zweiten Quartal seine Gesamtjahresziele gekappt. Der Umsatz sei von April bis Juni um 2,1% auf 15,77 Mrd. Euro zurückgegangen, teilte der weltgrößte Chemiekonzern am Freitagabend auf Basis vorläufiger Zahlen mit. Dies resultierte aus negativen Währungseffekten in allen Segmenten und niedrigeren Preisen, insbesondere im Segment Chemicals.
Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) sowie vor Sondereinflüssen schrumpfte auf 1,77 Mrd. Euro von 1,96 Mrd. Euro im Vorjahr. Dabei hätten die Segmente Chemicals und Industrial Solutions die jeweiligen Werte des Vorjahresquartals deutlich verfehlt. Allerdings verwies BASF auf Schätzungen von Analysten, die im Schnitt 1,77 Mrd. Euro prognostiziert hätten. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) erreichte im zweiten Quartal 490 (Vorjahr: 520) Mill. Euro. Der Gewinn nach Steuern und nicht beherrschenden Anteilen brach auf 80 (Vorjahr: 430) Mill. Euro ein und verfehlte auch deutlich die Analystenschätzungen von 410 Mill. Euro.

Foto: BASF
Den Gewinnrückgang führte das Management unter Vorstandschef Markus Kamieth vor allem auf deutlich höhere Ertragsteuern sowie geringere Beiträge von Equity-Beteiligungen zurück. Der Free Cashflow für die BASF-Gruppe wird im zweiten Quartal wohl bei 530 (470) Mill. Euro liegen.
Bereits im ersten Quartal musste BASF einen Rückgang bei Umsatz und Ergebnis verkraften. Belastend wirkten gesunkene Preise in fast allen Segmenten sowie geringere Absätze bei Basis-Chemikalien, in der Agrarsparte und im Geschäft mit Inhaltsstoffen für Lebensmittel, Kosmetik und Arzneien.
Prognose deutlich reduziert
Für das Gesamtjahr kappt der Vorstand daher seine Prognose. Nunmehr werde 2025 ein EBITDA vor Sondereinflüssen zwischen 7,3 und 7,7 Mrd. Euro erwartet nach bislang in Aussicht gestellten 8,0 bis 8,4 Mrd. Euro. Für den Free Cashflow werde weiterhin mit einem Wert zwischen 400 und 800 Mill. Euro gerechnet. Das Management begründete die Prognosesenkung mit den anhaltenden makroökonomischen und geopolitischen Unsicherheiten. Die Anfang April angekündigten US-Zölle und die daraus resultierenden Unsicherheiten am Markt würden das weltweite Wachstum bremsen. „Dadurch wird im Jahr 2025 die Marktnachfrage für Chemieprodukte weniger stark ansteigen als bisher erwartet.“
Als Reaktion auf die Zahlen rutschten die BASF-Titel im Frankfurter Späthandel um mehr als 2% ab. Den vollständigen Halbjahresbericht will der Konzern am 30. Juli veröffentlichen.