Medizinsoftware

Bei Compugroup rutscht die Marge ab

Lebhaftes Wachstum und rückläufige Margen kennzeichnen den Geschäftsverlauf des Softwarekonzerns Compugroup Medical. Der Umsatz kletterte, getrieben von der Übernahme von Geschäftsteilen des US-Konzerns Cerner und des Anbieters von...

Bei Compugroup rutscht die Marge ab

hek Frankfurt

– Lebhaftes Wachstum und rückläufige Margen kennzeichnen den Geschäftsverlauf des Softwarekonzerns Compugroup Medical. Der Umsatz kletterte, getrieben von der Übernahme von Geschäftsteilen des US-Konzerns Cerner und des Anbieters von Arztinformationssystemen EMDS, im ersten Quartal 2021 im Vergleich zur Vorjahreszeit um ein Viertel auf 229 Mill. Euro. Bereinigt um Konsolidierungs- und Währungseffekte verbleibt ein Umsatzplus von 5%. Das um Sondereinflüsse bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) kam um 7% auf 47 Mill. Euro voran. Somit rutschte die Marge um 4 Prozentpunkte auf 20% ab.

Entsprechend den geplanten Wachstumsinitiativen lägen die Margen unter denen des Vorjahres, sagt CFO Michael Rauch. Als „sehr erfreulich“ wertet der Finanzchef den freien Cash-flow, der nicht zuletzt aufgrund von Einmaleffekten von 51 Mill. auf 70 Mill. Euro zulegte. Der Periodenüberschuss gab von 13 Mill. auf 11 Mill. Euro nach. Den Anteil der wiederkehrenden Umsätze an den Gesamterlösen gibt der Anbieter von Informationssystemen für Ärzte, Apotheken und Krankenhäuser mit 69% an. Im Vorjahr waren es 67%.

Investoren reagierten enttäuscht. Die im MDax vertretene Aktie brach am Donnerstag um 11,5% ein. Das in Koblenz ansässige Unternehmen bestätigt die Prognose für das Gesamtjahr. Das Management stellt zwischen 210 Mill. und 230 Mill. Euro bereinigtes Ebitda in Aussicht. Am unteren Ende der Spanne läge das Ergebnis unter dem 2020er Wert von 215 Mill. Euro. Der Umsatz soll zwischen 1 Mrd. und 1,04 Mrd. Euro erreichen (2020: 837 Mill. Euro). Compugroup hatte Investoren bereits auf gedämpfte Gewinnperspektiven eingestimmt. Der Konzern investiert in Entwicklung und Vertrieb, um das Wachstumspotenzial zu nutzen, das die Digitalisierung des Gesundheitssystems bietet.

Für das erste Quartal liege Compugroup voll auf Kurs, versichert der seit Jahresanfang amtierende CEO Dirk Wössner, der von der Deutschen Telekom kam und den langjährigen Firmenchef und Gründer Frank Gotthardt ablöste. Im Segment ambulante Informationssysteme (Arztsoftware) gab die Marge von 29% im Startquartal 2020 auf 26% nach, während die Krankenhaussparte einen leichten Anstieg von 13% auf 14% ausweist. Hier kündigt Compugroup eine Kooperation mit der Uniklinik Hamburg-Eppendorf an.