Kernmarke Nivea schwach

Beiersdorf schockt mit Gewinnwarnung

Beiersdorf hat mit einer Gewinnwarnung Anleger in die Flucht geschlagen. Der schwächelnde Hautpflegemarkt setzt Nivea zu. Die zuletzt enttäuschende Kernmarke soll ihr Wachstum bald wieder beschleunigen. Hoffnungen ruhen vor allem auf der Einführung eines Serums mit einem Anti-Aging-Wirkstoff.

Beiersdorf schockt mit Gewinnwarnung

Beiersdorf schockt mit Gewinnwarnung

Aktie des Dax-Konzerns fällt um 13 Prozent – Schwache Kernmarke Nivea soll Wachstum bald beschleunigen

Beiersdorf hat mit einer Gewinnwarnung Anleger in die Flucht geschlagen. Der schwächelnde Hautpflegemarkt setzt Nivea zu. Die zuletzt enttäuschende Kernmarke soll ihr Wachstum bald wieder beschleunigen. Hoffnungen ruhen vor allem auf der Einführung eines Serums mit einem Anti-Aging-Wirkstoff.

ste Hamburg

Beiersdorf hat mit der am Dienstagabend veröffentlichten Gewinnwarnung Anleger in die Flucht geschlagen. Die Aktie des Hamburger Dax-Konzerns sackte am Mittwoch in der Spitze um gut 13% ab, womit sich der Kursverlust seit Ende 2024 auf rund ein Viertel summierte. Im Tagesverlauf machte das Papier einen Teil der Kursverluste wieder wett.

Vorstandschef Vincent Warnery unterstrich in einer Analystenkonferenz, Beiersdorf verfüge über eine „starke Innovations-Pipeline“. Für die zweite Jahreshälfte sei daher mit einem beschleunigten Wachstum zu rechnen. Im zweiten Quartal enttäuschte vor allem Nivea: Hatten ein gestiegenes Volumen sowie die erfolgreiche Preisstrategie laut Unternehmen im Gesamtjahr 2024 noch für einen Umsatz der Kernmarke von 5,6 Mrd. Euro und ein organisches Wachstum um 9% gesorgt, kam in den ersten sechs Monaten nur noch ein Wachstum von 1% zustande. Der Beiersdorf-Chef begründete den Einbruch mit der hohen Vergleichsbasis von 11,1% Wachstum im ersten Halbjahr 2024 sowie mit einem Wachstum der Hautpflegemärkte, das sich insbesondere im zweiten Quartal und auch im Juli schwächer als erwartet entwickelt und vor allem in Schwellenländern und Osteuropa deutlich verlangsamt habe.

Warnery schürt Erwartung

Nun soll vom kommenden Monat an der Anti-Aging Wirkstoff Epicelline, der seit Einführung im September 2024 zu einem „außergewöhnlichen Erfolg“ bei der Derma-Marke Eucerin wurde, auch in Nivea-Produkten und damit im Massenmarkt angeboten werden. Die Einführung des „Nivea Epigenetics Serum“ werde im zweiten Halbjahr zu einem „bedeutenden Umsatzanstieg führen und Nivea wieder auf einen stärkeren Wachstumspfad bringen", zeigte sich Beiersdorf-Chef Warnery zuversichtlich.

Das Nivea-Serum sei ein „bedeutender Meilenstein in unserer Innovationsstrategie“ und ein „Gamechanger im Anti-Aging-Massenmarkt“. Bis Ende des Jahres soll es weltweit in 30 Ländern verfügbar sein. Mit der Innovations-Pipeline werde man das Wachstum in den kommenden Monaten steigern und Marktanteile gewinnen. Zu erwarten sei, so Warnery in einer Analystenkonferenz, dass sich der Nettoumsatz eingeführter Produkte aus der Innovations-Pipeline 2025 verglichen mit dem Vorjahr fast verdoppeln werde.

Die Jahresprognose für das organische Umsatzwachstum im Kernsegment Consumer, zu dem Nivea gehört, schraubte Beiersdorf auf 3 bis 4% von zuvor 4 bis 6% zurück. Marketingausgaben würden nicht proportional gekürzt, um weitere Investitionen in anstehende strategische Neueinführungen zu sichern. Die um Sondereffekte bereinigte Ebit-Umsatzrendite des Segments soll 2025 noch um 20 anstatt wie bislang angepeilt um 50 Basispunkte über dem Vorjahresniveau von 13,4% landen.

Für das Segment Tesa bekräftige Beiersdorf den bisherigen Ausblick eines Umsatzwachstums von 1 bis 3%. Die bereinigte Ebit-Umsatzrendite soll rund 16 (i.V. 16,3)% erreichen. Auf dieser Basis sei im Gesamtkonzern eine Umsatzsteigerung um ungefähr 3% anstatt 4 bis 6% zu erwarten. Die Ebit-Umsatzrendite des Konzerns soll wie zuvor angekündigt das Vorjahresniveau von 13,9% leicht übertreffen.