Biotech-Start-up Again expandiert in den USA
Biotech-Startup Again
expandiert in die USA
Firma baut Anlage zum CO2-Recycling in Texas
kro Frankfurt
Das dänisch-deutsche Startup Again bringt seine Technologie zur Wiederverwertung von CO2 in die USA. Die 2021 gegründete Firma entwickelt eine kommerzielle Anlage in Texas, wo in einem Industriepark anfallendes Kohlenstoffdioxid unter anderem in Chemikalien und Dünger umgewandelt werden soll. Zusammen mit dem Hamburger Chemie-Unternehmen Helm AG wolle man diese Ausgangsstoffe dann an die Industrie zurück verkaufen, teilte Again mit.
Bei dem von Again entwickelten Verfahren wandeln spezielle Bakterien das CO2 mithilfe von Wasserstoff in Chemikalien oder alternativ in Proteine um. Die Proteine können beispielsweise zu Tierfutter weiterberarbeitet werden. Vor gut einem Jahr erhielt das Start-up in einer Series-A-Finanzierungsrunde 43 Mill. Dollar, wobei das Geld hauptsächlich von Alphabets Venture-Arm Google Ventures (GV) kam. Daneben sind unter anderem die Wagniskapitalgesellschaften HV Capital (ehemals Holtzbrinck Ventures) aus München und Atlantic Labs aus Berlin an dem Unternehmen beteiligt.
Zwei weitere Anlagen in Europa
Neben der nun im Bau befindlichen Anlage in Texas betreibt Again zum einen noch eine kleinere Anlage in Kopenhagen. Diese bezieht ihr CO2 aus einer direkt vor Ort befindlichen industriellen Kläranlage, einer sogenannten Punktquelle, wie es im Fachjargon heißt. Bis zu einer Tonne Kohlendioxid kann dort pro Tag abgeschieden und in die Basischemikalie Acetat umgewandelt werden.
Zum anderen ist das Start-up Teil eines Projekts namens „PyroCO2", bei dem in Norwegen eine weitere Demonstrationsanlage entstehen soll, die die Technologie von Again nutzt. Das Projekt, an dem mehrere Unternehmen, Organisationen und Wissenschaftseinrichtungen beteiligt sind, wird vom EU-Forschungsrahmenprogramm Horizont Europa mit einem Darlehen im Volumen von 43 Mill. Euro unterstützt. In der Anlage sollen künftig pro Jahr mehr als 10.000 Tonnen CO2 zu Aceton weiterverarbeitet werden.
Zum Zeitpunkt der Series-A-Finanzierungsrunde stand bereits fest, dass Again ein bis zwei kommerzielle Anlagen errichten will – allerdings war damals noch nicht entschieden, ob diese in Europa oder den USA gebaut werden sollen. Mitgründer Max Kufner hatte erklärt, dass diese Frage auch mit unterschiedlichen Förderungsmöglichkeiten zusammenhänge.