Hoffen auf Konsolidierung in Italiens Telekom-Markt

Brasilien beflügelt TIM

Sowohl TIM-CEO Pietro Labriola als auch Matteo Del Fante, CEO von TIM-Großaktionär Poste Italiane, halten eine Konsolidierung in Italiens Telekommunikationsmarkt für dringend nötig.

Brasilien beflügelt TIM

Telecom Italia hofft auf Konsolidierung

Verlust reduziert – Impulse vor allem aus Brasilien

bl Mailand

Sowohl Telecom-Italia-CEO Pietro Labriola als auch Matteo Del Fante, CEO des Telecom-Italia-Großaktionärs Poste Italiane, halten eine Konsolidierung im sehr wettbewerbsintensiven italienischen Telekommunikationsmarkt für dringend notwendig. Nur dann seien auskömmliche Resultate möglich, sagte Labriola bei Vorstellung der Zahlen für das erste Quartal 2025. Er schloss eine Fusion mit der französischen Iliad, aber auch andere Konstellationen nicht aus. Del Fante erklärte, die italienische Post wolle mit der bevorstehenden Aufstockung ihrer Beteiligung auf 24,8% die Konsolidierung in der Branche unterstützen.

Die Post übernimmt Anteile von Vivendi und ist damit künftig größter Aktionär bei Telecom Italia (TIM), die ihr Festnetz im Sommer 2024 ausgegliedert und veräußert hat. Im Vorfeld einer größeren Konsolidierung wollen die italienische Post und TIM Synergien heben. Die Post wird künftig voraussichtlich ein bis zwei Vertreter in den TIM-Verwaltungsrat entsenden. Trotz deutlich besserer Zahlen gab der TIM-Aktienkurs am Donnerstag zunächst nach. Im Tagesverlauf drehte der Wert, der in den letzten Wochen deutlich zugelegt hatte, ins Plus.

Verlust reduziert

Telecom Italia hat den Verlust gegenüber der Vorjahresperiode auf 124 (Vorjahr: 400) Mill. Euro reduziert. Hauptgrund dafür war das nach wie vor dynamische Geschäft in Brasilien. Die dortige Mobilfunkgesellschaft trug etwa 1 Mrd. Euro (plus 4,9%) zum Umsatz von TIM bei. Dieser wuchs um 2,7% auf 3,3 Mrd. Euro. Das Brasilien-Geschäft steuerte einen Nettogewinn von 125 Mill. Euro (plus 56%) und mehr als die Hälfte zum TIM-Bruttobetriebsgewinn (Ebitda) von 980 Mill. Euro bei.

Im Inland wuchsen die Einnahmen um 1,6% auf 2,2 Mrd. Euro. TIM Enterprise steuerte dazu 800 Mill. Euro (plus 4,5%) bei, die Consumer-Sparte knapp 1,5 Mrd. Euro (plus 0,3%). Die Nettoverschuldung beträgt 7,5 Mrd. Euro.

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