Carillion-Abwickler finden Prozessfinanzierer
hip London
Der börsennotierte Prozessfinanzierer Litigation Capital Management (LCM) wird Abwicklern des britischen Baukonzerns Carillion die nötigen Mittel für eine Klage gegen den Wirtschaftsprüfer KPMG zur Verfügung stellen. Wie LCM mitteilt, wurde eine entsprechende Vereinbarung getroffen. Es gehe um eine Schadenssumme von mehr als 250 Mill. Pfund.
Die Nummer 2 der britischen Baubranche klappte im Januar 2018 unter ihrer Schuldenlast zusammen, nachdem Verhandlungen mit den Gläubigern und der Regierung keine Lösung brachten. Wichtige Großprojekte wurden nicht rechtzeitig fertiggestellt, aus Nahost erwartete Gelder flossen nicht. Zu den Verbindlichkeiten gehörte auch ein 587 Mill. Pfund tiefes Loch in der Pensionskasse. Das Unternehmen, das noch im Sommer 2017 einen Börsenwert von fast 1 Mrd. Pfund hatte, betrieb unter anderem fast 900 Schulen, hielt Gefängnisse instand und war der zweitgrößte Auftragnehmer für die Wartung des Schienennetzes von Network Rail. Die unabhängige Wirtschaftsprüferaufsicht FRC (Financial Reporting Council) nahm sich die von KPMG durchgeführten Abschlussprüfungen für Carillion vor. Die Ergebnisse wurden bislang nicht öffentlich gemacht.
Er freue sich, Tausenden von Gläubigern helfen zu können, die unter der größten Pleite in der jüngeren britischen Geschichte zu leiden hatten, sagte Nick Rowles-Davies, der Executive Vice Chairman des Prozessfinanzierers.