Umfrage

CEOs sind optimistischer – Einige Sorgen bleiben

Führungskräfte auf der ganzen Welt sehen den kommenden 12 Monaten laut PwC mit einer nie dagewesenen Zuversicht entgegen. Sorgen bereitet einigen allerdings, Opfer eines Cyberangriffs zu werden. Der Klimawandel löst im Vergleich dazu noch keine allzu großen Befürchtungen aus.

CEOs sind optimistischer – Einige Sorgen bleiben

kro Frankfurt

Nach zwei Jahren Corona-Pandemie herrscht unter Konzernvorstehern laut einer Umfrage weltweit so viel Optimismus wie nie. Von fast 4500 von PwC befragten CEOs aus 89 Ländern glauben 77 %, dass sich das globale Wirtschaftswachstum in den kommenden zwölf Monaten verbessern wird, wie die Wirtschaftsprüfgesellschaft mitteilt. Dies ist ein Prozentpunkt mehr als in der vorherigen Umfrage und der höchste je registrierte Anteil seit Beginn der Erhebungen im Jahr 2012. In Deutschland rechnen mit 76 % fast genauso viele Führungskräfte mit einem weiteren Aufschwung nach dem Corona-Einbruch im Jahr 2020. Allerdings lag der Anteil hier vor einem Jahr noch bei 80 %. Zugleich ist die Gruppe derjenigen, die von einem Rückgang des Weltwirtschaftswachstums ausgehen, hierzulande größer geworden. Statt wie zuvor 11 % stellen sich mittlerweile 19 % der deutschen CEOs auf dieses Szenario ein − weltweit sind es 15 %.

Auch in den großen Wirtschaftsmächten USA und China hat sich der Anteil der Optimisten leicht verringert. Nach der kräftigen Erholung leiden die Länder nun unter Wachstumsschmerzen in Form von Inflation, Immobilienblasen und gestörten Lieferketten, schreiben die Autoren. Der Mangel an Arbeitskräften mache ihnen ebenfalls zu schaffen.

Was die Erwartungen für das eigene Unternehmen angeht, hätten sich weltweit mehr als die Hälfte der CEOs zuversichtlich gezeigt, dass es in den nächsten zwölf Monaten zu einem Umsatzwachstum kommt, heißt es in der Studie weiter. Besonders gut sei die Stimmung derzeit im Private-Equity-Sektor und in der Tech-Branche. Beide profitierten weiterhin von hohen Kapitalzuflüssen, die Folge der günstigen Finanzierungsbedingungen in den meisten Industrieländern sind. Gedämpftere Töne kämen dagegen aus der Automobilbranche sowie aus dem Gastgewerbe, der Hotellerie und anderen Freizeitsektoren. Hier machten sich vor allem der anhaltende Chipmangel beziehungsweise die bestehenden coronabedingten Reise- und Kontaktbeschränkungen weiter ne­gativ bemerkbar.

Als branchenübergreifendes Risiko steht derzeit vor allem die zunehmende Gefahr von Cyberangriffen im Vordergrund. Weltweit gaben 49 % der befragten CEOs an, dass sie diesbezüglich „sehr besorgt“ oder sogar „extrem besorgt“ sind (siehe Grafik). In Deutschland war der Anteil mit 59 % sogar noch deutlich höher. An zweiter Stelle der weltweit größten wahrgenommenen Bedrohungen für das eigene Wachstum stehen Ge­sundheitsrisiken, gefolgt von makroökonomischer Volatilität (hierunter fallen Aspekte wie Arbeitslosigkeit und Inflation) und der Klimawandel. Über Letzteres sorgt sich derzeit nur ein Drittel aller CEOs.

Die Großen geloben Net Zero

Allerdings sieht die Lage hier je nach Unternehmensgröße unterschiedlich aus. Für Konzerne mit einem Jahresumsatz von mehr als 10 Mrd. Dollar steht der Klimawandel ganz oben auf der Liste der wichtigsten Risiken. Entsprechend öfter mündet dies auch in die Bereitschaft, sich zu „Net Zero“ zu verpflichten, also den Ausstoß von Kohlenstoffdioxid auf null oder nahe null zu reduzieren und verbleibende Restemissionen durch Umweltprojekte zu neutralisieren. So sind fast zwei Drittel der von PwC befragten Konzerne mit einem Jahresumsatz von mehr als 25 Mrd. Dollar eine entsprechende Verpflichtung eingegangen. Von den kleineren Unternehmen mit einem Umsatz von weniger als 100 Mill. Dollar waren es nur 10 %. Aktiengesellschaften hätten sich Net Zero zudem mehr als doppelt so oft auf die Fahne geschrieben wie Privatunternehmen. Insgesamt sind weltweit mittlerweile 22 % der befragten CEOs ein Net-Zero-Commitment eingegangen. In Deutschland trifft das bislang nur auf 17 % zu.