Cobalt Holdings drängt an die Londoner Börse
Cobalt Holdings drängt an die Londoner Börse
Größtes IPO seit Ithaca Energy im Jahr 2022
hip London
In London bahnt sich das größte Initial Public Offering (IPO) seit dem Börsengang von Ithaca Energy im Jahr 2022 an. Citigroup und Canaccord Genuity wollen Cobalt Holdings aufs Parkett bringen. Die Gesellschaft handelt mit dem Batteriemetall Kobalt und will physische Vorräte davon anlegen. Wie der Vorankündigung des IPOs zu entnehmen ist, will das Unternehmen mit der Kapitalmaßnahme 230 Mill. Dollar einsammeln.
Das Unternehmen setzt auf steigende Preise für das Metall, das unter anderem für die Produktion von Batterieautos benötigt wird. Ein weltweites Überangebot führte dazu, dass die Preise einbrachen. Doch zuletzt kündigte die Demokratische Republik Kongo an, die Exporte für vier Monate auszusetzen.
Hochwillkommener Börsenkandidat
Der London Stock Exchange ist Cobalt Holdings hochwillkommen. Der letzte nennenswerte Börsengang an der Themse war das IPO des Wirtschaftsprüfers MHA, der 98 Mill. Pfund einspielte. Ansonsten bestimmten zuletzt Delistings und die Abwanderung von Unternehmen an die Wall Street das Bild.
Die Immobiliengesellschaften Assura und Care Reit, der Lieferdienst Deliveroo und der Autozulieferer Dowlais lassen sich von US-Käufern übernehmen. Das stark gehypte IPO des chinesischen Einwegmodehändlers Shein ist dagegen ins Stocken geraten.
Gesicherte Kobaltversorgung
Zunächst will Cobalt Holdings für 200 Mill. Dollar 6.000 Tonnen Kobalt vom Großaktionär Glencore kaufen. Der Preis entspreche einem Abschlag auf den Spotmarktpreis. Der Schweizer Rohstoffhändler und ein weiterer Alteigentümer, Anchorage Structured Commodities Advisor, verpflichten sich, gemeinsam als Ankerinvestoren einen Betrag zu investieren, der bis zu 20,5% der angebotenen Aktien entspricht.
Ein sechsjähriger Liefervertrag mit Glencore sichert dem Unternehmen Kobalt im Wert von bis zu 1 Mrd. Dollar. Ein weiterer Vertrag ermöglicht den Kauf von bis zu 1.500 Tonnen des Metalls von Anchorage im Jahr 2031. Es soll in Lagerhäusern in Belgien, den Niederlande, Singapur und Südkorea untergebracht werden.
CEO kommt von Yellow Cake
CEO Jake Greenberg war einer der Gründer des Uranexperten Yellow Cake, den er 2018 an das Londoner Wachstumssegment Aim (zuvor Alternative Investment Market) brachte. CFO David Haughie war zuvor für die Schweizer Mercuria tätig.