Takeout Shakeout

Deliveroo lässt sich von Doordash schlucken

Doordash nimmt den britischen Lieferdienst Deliveroo für 2,9 Mrd. Pfund von der Börse. Anleger werden ihm nicht hinterherweinen.

Deliveroo lässt sich von Doordash schlucken

Deliveroo lässt sich von Doordash schlucken

Britischer Lieferdienst erzielt Verkaufspreis von 2,9 Mrd. Pfund

hip London

Deliveroo hat sich mit dem US-Rivalen Doordash auf einen Kaufpreis von 2,9 Mrd. Pfund in bar geeinigt. Gemeinsam werde man „das Bruttoinlandsprodukt von Städten rund um die Welt steigern und die führende globale Plattform für den lokalen Handel aufbauen“, ließ sich Doordash-Chef Tony Xu in einer Pflichtveröffentlichung zitieren.

Der Board der britischen Gesellschaft empfahl den Aktionären, das Angebot von 180 Pence je Aktie anzunehmen. Die Anleger werden dem Lieferdienst nicht nachweinen. Er ging 2013 mit einer Bewertung von 7,6 Mrd. Pfund an die Börse.

Weitere Konsolidierung erwartet

Der Deal könnte zu einem erbitterten Konkurrenzkampf um den britischen Markt zwischen Doordash und Uber führen, sagte der Analyst Matt Britzman von Hargreaves Lansdown. Just Eat sehe wie ein wahrscheinliches Übernahmeziel aus, das einem der beiden zusätzliche Marktanteile liefern könnte.

Allerdings gibt es immer noch die Möglichkeit, dass sich ein weiterer Kaufinteressent meldet. Der Analyst Sean Kealy von Panmure Liberum verweist darauf, dass das Angebot von Doordash lediglich von 16% des Aktienkapitals verbindlich angenommen wurde. Unter den Unterstützern finden sich der Board, Greenoaks und DST Global. Amazon sei nicht dabei. Für Kealy ist das Internetunternehmen der wahrscheinlichste Gegenbieter.

Gegenangebot immer noch möglich

Als Amazon 2019 in einer Finanzierungsrunde als größter Investor auftrat, gaben die britischen Wettbewerbshüter dem E-Commerce-Dickschiff allerdings einen Schuss vor den Bug. Die Competition & Markets Authority wies die beiden Unternehmen an, jegliche Integrationsbemühungen auszusetzen.

Auch Jefferies sieht eine Chance, dass noch ein weiterer Bieter auftritt. Neben Amazon nennen die Analysten der US-Investmentbank die chinesische Meituan als mögliche Interessentin.

Doordash zu Investitionen bereit

Doordash deutet die Bereitschaft an, Mittel dafür bereitzustellen, das Wachstum von Deliveroo voranzutreiben. Der US-Käufer ließ sich von J.P. Morgan beraten, Deliveroo von Goldman Sachs, Allen & Co. und Barclays. In Rechtsfragen stand Doordash Latham & Watkins zur Seite, Deliveroo White & Case.

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