Ukraine-Krieg

EnBW ist für Kohlestopp gerüstet

dpa-afx Karlsruhe − Der Energiekonzern EnBW ist laut Vorstandschef Frank Mastiaux auf das von der EU-Kommission verhängte Importverbot für russische Kohle ab August vorbereitet. Seit Ende vergangenen Jahres werde die Kohlebeschaffung ausgeweitet,...

EnBW ist für Kohlestopp gerüstet

dpa-afx Karlsruhe − Der Energiekonzern EnBW ist laut Vorstandschef Frank Mastiaux auf das von der EU-Kommission verhängte Importverbot für russische Kohle ab August vorbereitet. Seit Ende vergangenen Jahres werde die Kohlebeschaffung ausgeweitet, sagte er auf der virtuellen Hauptversammlung des Karlsruher Versorgers. Ergänzend zu Kolumbien, Südafrika und den USA würden nun Lieferungen aus Australien, Asien und Afrika geprüft. Im vergangenen Jahr hatte EnBW nach eigenen Angaben von rund 4,2 Mill. Tonnen Steinkohle 3,6 Mill. aus Russland bezogen.

Einen von der Bundesregierung angestrebten Ausstieg Deutschlands aus Kohle allgemein vor 2038 hält Mastiaux nach wie vor für realistisch. Beim Gas kaufte der Konzern rund 495 Terawattstunden ein, den überwiegenden Teil im europäischen Großhandel. Rund 20% stammten aus direkten Verträgen mit russischen Lieferanten. „Die Mengen dieser Verträge reduzieren sich vertraglich bereits ab Anfang 2023“, sagte Mastiaux. Auch werde der Einkauf von Flüssiggas ausgebaut. Der 58-Jährige verlässt EnBW Ende September. Nachfolger wird Andreas Schell, der von Rolls-Royce kommt.

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