Hauptversammlung

Eon-Chef Birnbaum kündigt Strategie-Update an

Nach dem Wechsel an der Vorstandsspitze wird der Netzbetreiber Eon den eingeschlagenen Kurs unter die Lupe nehmen. Das kündigte der neue Eon-Chef Leonhard Birnbaum in der Hauptversammlung an. Eon sei gut aufgestellt, gleichwohl gebe es...

Eon-Chef Birnbaum kündigt Strategie-Update an

ab Düsseldorf

Nach dem Wechsel an der Vorstandsspitze wird der Netzbetreiber Eon den eingeschlagenen Kurs unter die Lupe nehmen. Das kündigte der neue Eon-Chef Leonhard Birnbaum in der Hauptversammlung an. Eon sei gut aufgestellt, gleichwohl gebe es Veränderungsbedarf, sagte Birnbaum. Die Strategie werde geprüft, mit Ergebnissen sei im Herbst zu rechnen. Zugleich machte Birnbaum deutlich, sich keineswegs von seinem Vorgänger Johannes Teyssen abgrenzen zu wollen. „Er hat Eon durch schwierige Zeiten geführt – raus aus der Kernkraft, raus aus der Kohle, rein in nachhaltiges Energiezeitalter.“ Nun warteten neue Herausforderungen.

Die Aktionäre fällten in Teilen ein anderes Urteil: „Die Ära Teyssen war ein riskantes und kostspieliges Abenteuer, und das nicht nur in Brasilien und der Türkei. Machen Sie es besser als ihr Vorgänger“, forderte Thomas Deser von Union Investment. Auch Winfried Mathes von der Deka bezeichnete die Ära Teyssen als zwiespältig. Die Einschätzung, dass RWE bei der Aufteilung der Geschäfte mit Eon und Innogy den besseren Deal gemacht habe, kam in zahlreichen Aktionärsbeiträgen zum Ausdruck.

Das sieht der Eon-Vorstand naturgemäß anders. „Nie war Eon besser aufgestellt, nie waren die Aussichten besser“, warb Birnbaum. Finanzchef Marc Spieker verwies darauf, dass sich die Aktie seit Jahresbeginn im Vergleich zu anderen regulierten Netzbetreibern besser geschlagen habe, und fügte an: „Unsere Ausrichtung ist genau richtig.“

Einig ist sich Birnbaum mit Teyssen, was die virtuelle Hauptversammlung anbelangt. Dieses HV-Format überzeuge, weil wesentlichen Vorteilen keine relevanten Nachteile gegenüberstünden. Sollte der Gesetzgeber das Format dauerhaft erlauben, werde Eon das prüfen. Um Kritikern an der virtuellen Hauptversammlung Wind aus den Segeln zu nehmen, hatte Eon in diesem Jahr Nachfragen zugelassen. Alle Tagesordnungspunkte wurden bei einer Präsenz von 66,2 % des Grundkapitals mit Zustimmungsquoten von über 90 % angenommen.