KommentarSchmierstoffhersteller Fuchs

Etwas mehr Coolness täte gut

Die erratischen Kursausschläge der im MDax enthaltenen Fuchs-Vorzüge nach den beiden jüngsten Zahlenvorlagen sprechen nicht gerade für langfristig denkende Investoren.

Etwas mehr Coolness täte gut

Kommentar

Etwas mehr Coolness täte gut

Von Martin Dunzendorfer

Investoren benehmen sich manchmal wie kleine Kinder. Von himmelhoch jauchzend bis zu Tode betrübt bedarf es oft nur einer vergleichsweise kleinen Veränderung. Als der Schmierstoffhersteller Fuchs im Juli von einem überraschend schwachen zweiten Quartal berichtet und die Jahresprognose gesenkt hatte, wurden die im MDax enthaltenen Vorzüge aus den Depots geworfen, als gäbe es kein Morgen mehr. Der Aktienkurs brach an diesem Tag zeitweise um 15% ein.

Dabei ist das von der Familie Fuchs kontrollierte und geführte Unternehmen ein Fels in der Brandung. Ohne Unterbrechung wurde seit der Jahrtausendwende jedes Jahr die Dividende erhöht. Selbst in der Zeit der Finanzkrise und der Corona-Pandemie. Und der seit dem Sommer gültige Ausblick sieht immer noch einen Umsatz und ein operatives Ergebnis auf Vorjahresniveau vor. Nun war das Ebit 2024 so hoch wie noch nie und der Umsatz lag nur eine Winzigkeit unter dem Rekordwert. Auch die reduzierten Jahresziele sind bei der gegenwärtigen Konjunkturlage also aller Ehren wert.

Am Freitag veröffentlichte Fuchs die Neunmonatszahlen. Das dritte Quartal war offensichtlich besser gelaufen als im Markt erwartet worden war. Prompt schoss der Kurs im frühen Handel um rund 12% in die Höhe. Wie man mit solch übertriebenen Reaktionen als Investor das Vermögen auch nur stabil halten will, bleibt ein Geheimnis.