EIB-Studie

Europas Firmen wollen wieder investieren

Die Covid-Krise hat 2020 die Investitionspläne vieler Unternehmen in der EU zunichtegemacht. Die Investitionsbank EIB verbreitet nun aber Hoffnung.

Europas Firmen wollen wieder investieren

wf Berlin

Nach dem Einbruch in der Covid-Pandemie 2020 haben europäische Unternehmen ihre Investitionspläne in diesem Jahr wiederbelebt. Der Zugang zu Finanzierungsquellen ist dabei für die meisten Firmen gut, nur ein geringer Teil hat Probleme. Zu diesem Ergebnis kommt der diesjährige EIB Investment Survey (EIBIS) der Europäischen Investitionsbank. Das Institut wertet seit 2016 jährlich Daten von rund 13500 Unternehmen aus den EU-Mitgliedsländern, aber auch aus Großbritannien und den USA aus.

Der Investmentzyklus sei am Wendepunkt, wenn auch von einer niedrigen Basis aus, schreibt die EIB. 2021 sei der Teil der Unternehmen, die mehr investieren wollen, größer als der Teil der Unternehmen, die ihre Investitionspläne zurückfahren. Der Saldo liegt laut EIB bei +17,8% und damit wieder auf dem Niveau der Vorkrisenjahre. 2020 fiel der Wert auf −28,2% bei den Investitionsplänen. Bei den realisierten Investitionen ging der Saldo aber nur auf −8,5% zurück. Rund die Hälfte der Mittel floss im vergangenen Jahr in Ersatz – mit einer Spannbreite zwischen 46% in der Produktion und 57% im Bausektor. Rund ein Viertel der Investitionen in der EU war für Kapazitätsausweitung bestimmt. Investitionen in neue Produkte und Dienstleistungen hatten einen Anteil von 17% der Gesamtausgaben. Die Ersatzinvestitionen rangierten in einer Spanne von 61% (Frankreich) bis 30% (Irland) an den Investitionen. Neue Felder eroberten mit 29% am stärksten Irland, während es in Kroatien nur 10% waren. Kapazitätserweiterung rangierte zwischen 38% in Lettland und 13% in Zypern. Klimaveränderungen beeinflussen bei 58% der Unternehmen ihre Geschäftstätigkeit.

Erfreulich niedrig und stabil bleibt der EIB zufolge mit nur 4,7% der Anteil von Unternehmen in der EU, deren Zugang zu Finanzierungsquellen behindert war. Der häufigste Fall betraf mit 3,6% Unternehmen, die nach externen Finanzmitteln gesucht haben, aber abgewiesen wurden. Ein viel kleinerer Teil von 0,66% hat nicht im ausreichenden Maß Zugang zu Finanzquellen gefunden. Eine dritte Kategorie sind Unternehmen, denen die externen Finanzierungskosten als zu hoch erschienen oder die es als aussichtslos eingestuft haben, neue Finanzquellen zu erschließen. Griechenland mit 16% und Zypern mit 14% melden der EIB zufolge den höchsten Anteil an Unternehmen ohne Zugang zu Finanzierung. In Deutschland und Frankreich sei der Anteil mit jeweils 2% am niedrigsten in der EU.

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