Wirkstoffforscher

Evotec verspricht Rückkehr zu Gewinnwachstum

Hohe Ausgaben für den Aufbau einer Biologika-Produktion, deutlich gestiegene Energiekosten sowie die allgemeine Preisinflation haben den Hamburgern 2022 spürbar zugesetzt. In diesem Jahr sollen die Ergebnisse nun wieder zulegen.

Evotec verspricht Rückkehr zu Gewinnwachstum

dpa-afx Hamburg

− Mit zahlreichen neuen Kooperationen im Rücken hofft der Hamburger Pharma-Wirkstoffforscher Evotec künftig auf einen besseren Lauf. 2023 soll der Betriebsgewinn wieder zulegen, nachdem im vergangenen Jahr hohe Kosten auf das Ergebnis gedrückt hatten. Dagegen konnten auch ein starkes Schlussquartal und ein unerwartet hoher Jahresumsatz nichts mehr ausrichten. Trotz voraussichtlich weiter steigender Ausgaben setzt der Vorstand für die kommenden Monate auf die „starke Auftragslage“ und einen besseren Umsatzmix, wie es in der Konzernmitteilung hieß.

Die im MDax notierte Aktie fiel am Vormittag moderat. Einen Händler konnten die Nachrichten am Morgen wenig überzeugen, er sah den Ausblick etwas unter den Erwartungen. Im vergangenen Jahr habe Evotec zwar die Umsatzerwartungen getoppt, der Betriebsgewinn sei aber leicht schwächer ausgefallen, sagte der Börsianer.

Nach schwachem Handelsstart zog die Evotec-Aktie im Handelsverlauf an und schloss 5,4% fester mit 18,72 Euro. Im vergangenen Jahr gehörte das Papier jedoch zu den großen Verlierern: Wegen der sich abzeichnenden Kostenprobleme hatte der Kurs fast zwei Drittel an Wert eingebüßt.

2022 steigerte Evotec den Erlös nach vorläufigen Zahlen dank eines florierenden Kerngeschäfts und eines starken Schlussquartals zwar um mehr als ein Fünftel auf rund 751 Mill. Euro, womit der Konzern sein eigenes Spitzenumsatzziel noch übertraf. Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) kam jedoch mit rund 102 Mill. Euro unter dem Vorjahreswert von 107 Mill. Euro heraus. Damit verfehlte das Unternehmen sein eigenes Gewinnziel leicht. Hohe Ausgaben für den Aufbau der Produktion für biologisch hergestellte Wirkstoffe (Biologika), deutlich gestiegene Energiekosten sowie die allgemeine Preisinflation zehrten im Tagesgeschäft am Gewinn.

Im laufenden Jahr will der Konzern den Umsatz auf 820 bis 840 Mill. Euro steigern. Mit maximal etwa 12 % Plus würde sich das Wachstum im Vergleich zum Vorjahr jedoch deutlich abschwächen. Das bereinigte operative Ergebnis soll 2023 auf 115 Mill. bis 130 Mill. Euro steigen.

Evotec rechnet dabei mit voraussichtlich weiter steigenden Aufwendungen für Löhne, Materialien und Energie und erneuten Belastungen durch den Aufbau von zwei Biologika-Anlagen in den USA und Frankreich. Zudem schließt der Vorstand einen weiteren Anstieg der Forschungskosten nicht aus.

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