Gewinn von Mercedes-Benz sackt um 40 Prozent ab
Gewinn von Mercedes-Benz
sackt um 40 Prozent ab
US-Zölle würden Pkw-Marge um 3 Prozentpunkte drücken
jh München
Mercedes-Benz hat zum Jahresbeginn weiter an Gewinn und Profitabilität eingebüßt. Wichtige Ertragsgrößen gaben im ersten Quartal 2025 verglichen mit dem Vorjahreszeitraum um etwas mehr als 40% nach: Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern fiel auf knapp 2,3 Mrd. Euro, der Nettogewinn auf gut 1,7 Mrd. Euro. Finanzvorstand Harald Wilhelm begründete dies am Mittwoch in Telefonkonferenzen mit Analysten und Journalisten mit einem geringeren Absatz und negativen Preiseffekten aufgrund eines „wettbewerbsintensiven Marktumfelds“. Das "hat es erforderlich gemacht, auf der Preisseite wettbewerbsfähig zu sein und zu bleiben“, fügte er hinzu.
Der Vorstandsvorsitzende Ola Källenius betonte, verglichen mit der gesamten Autobranche sei Mercedes-Benz sehr robust. Mit Blick auf den freien Cashflow sprach er von einem sehr starken Quartal. Im Industriegeschäft stieg dieser Mittelzufluss um 5,6% auf 2,36 Mrd. Euro. Mit einer Nettoliquidität von mehr als 33 Mrd. Euro könne das Unternehmen mit ruhiger Hand seine Technologie-, Innovations- und Produktstrategie fortsetzen. "Wir haben uns in eine Position der Stärke gebracht, mit der wir durch diese recht unsichere Phase gehen können“, sagte Källenius. Gründe dafür seien sowohl die Diskussion in den USA um die Zölle für Autoimporte als auch die wirtschaftliche Schwäche in wichtigen Weltregionen.
Kostenprogramm wird beschleunigt
Wegen dieser Belastungen beschleunige Mercedes-Benz die Anstrengungen, sämtliche Kosten vom Material bis zum Personal zu senken, berichtete Finanzchef Wilhelm. „Im Moment gibt es keine Überlegungen, diese auszudehnen.“ Im ersten Quartal habe sich das Effizienzprogramm schon ausgewirkt. Das habe die negativen Wirkungen des Volumen- und Preiseffekts eingegrenzt, aber nicht komplett ausgleichen können.

Der Absatz von Mercedes-Benz Cars (Pkw und Vans für private Kunden) sank in den ersten drei Monaten um 4% auf gut 446.000 Fahrzeuge. Den größten Konkurrenten BMW traf es mit einem Rückgang um 1,4% auf rund 586.000 Autos nicht so hart. BMW veröffentlicht den Quartalsbericht am 7. Mai. Der Umsatz von Mercedes-Benz verringerte sich um 7,4% auf 33,2 Mrd. Euro.
Rechnung mit und ohne hohe Zölle
Die Umsatzrendite vor Zinsen, Steuern und Sondereffekten des Segments Cars rutschte weiter auf 7,3 (i.V: 9,0)% ab. Fürs gesamte Jahr peilt der Vorstand weiterhin 6 bis 8% an. Darin sind allerdings die von den USA auf 27,5% erhöhten Zölle für Autoimporte aus den USA nicht enthalten. Blieben diese aufrecht erhalten, würde dies die Marge von Cars in diesem Jahr um rund 3 Prozentpunkte drücken, sagte Wilhelm. Die indirekten Auswirkungen der Zölle auf den Markt und das Verhalten der Kunden ließen sich nicht vorhersehen.