Energiekonzerne im Visier

Neue Klimaklage gegen Shell

Niederländische Klimaschützer strengen eine neue Klage an. Sie wollen Shell dadurch zwingen, Investitionen in neue Öl- und Gasfelder einzustellen.

Neue Klimaklage gegen Shell

Klimaschützer wollen neue Investitionen
von Shell verhindern

hip London

Die Klimaschützer von der niederländischen NGO Milieudefensie wollen Shell durch eine neue Klage dazu zwingen, alle Investitionen in neue Öl- und Gasfelder einzustellen. „Wir können als Gesellschaft nicht länger hinnehmen, dass ein Unternehmen wie Shell unsere Zukunft festlegt, ohne dass wir gefragt werden“, sagte deren Chef Donald Pols.

„Diese Ankündigung zeigt deutlich, dass bestimmte Nichtregierungsorganisationen weiterhin aktiv rechtliche Instrumentarien suchen und nutzen, um Unternehmen für die Folgen des Klimawandels in Anspruch nehmen zu können“, sagt Christoph Seibt, Partner der Kanzlei Freshfields. „Gleichzeitig, und häufig primär, soll mit solchen Klagen eine Medienöffentlichkeit hergestellt werden, um durch den dadurch verstärkten Druck von breiten Stakeholderkreisen die Unternehmensstrategie der Geschäftsleitung zu ändern.“

Oberster Gerichtshof angerufen

Im November vergangenen Jahres hatte sich Shell vor dem Berufungsgericht in Den Haag gegen Milieudefensie und andere Klimaschützer durchgesetzt. Es kippte die Anordnung eines Gerichts, dass der BP-Rivale seine CO2-Emissionen bis 2030 im Vergleich zu 2019 um 45% reduzieren müsse. Die Kläger ließen es sich nicht nehmen, den Obersten Gerichtshof anzurufen. Dessen Entscheidung steht noch aus.

Bei der Anordnung wurden die so genannten Scope-3-Emissionen, die bei der Verbrennung der Shell-Produkte bei Kunden entstehen, mit einbezogen. Shell hatte argumentiert, dass das Klimaschutzabkommen von Paris Unternehmen keine Ziele vorgebe. Das müssten Regierungen tun, nicht Gerichte.

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